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Golf "hoffentlich ein Fixpunkt bei Olympia"

Japanischer Perfektionismus, nichts weniger wurde bei den Sportstätten der Spiele in Tokio an den Tag gelegt. Reihenweise Sportlerinnen und Sportler lobten bereits diverse Stadion, Hallen und Anlagen. Jene der Golfer, der Kasumigaseki Country Club, macht dabei keine Ausnahme.

“Für mich vom Zustand her Top-2 oder 3, die ich je gesehen habe”, schwärmt Niki Zitny. “Das ist unglaublich, als wir Sonntag hierher gekommen sind, war kein einziges Divot auf den Fairways. Seit vier Monaten war hier kein Spieler auf dem Platz, er wurde nur gepflegt, gepflegt, gepflegt. Sensationell, deswegen macht es den Spielern auch so viel Spaß”, berichtet der ÖGV-Sportdirektor.

Werbung für olympisches Golf

Sein Präsident Dr. Peter Enzinger gibt ihm Recht und meint über die teuerste Anlage Japans: “Ich kenne mich wirklich aus, aber selbst ich finde keinen Fehler auf diesem Platz. Das ist kein Vergleich zu Rio. Dort wurde der Platz auch extra gebaut, das hier ist ein richtiger Club.” Golf sei in Japan extrem populär, einzig die hohen Kosten würden dazu führen, dass sich viele Japaner mit Abschlägen auf den teils fünfstöckigen Driving Ranges begnügen müssten. “Auf einen Platz haben es viele noch nie geschafft oder sie weichen aus, etwa nach Thailand”, erklärt Enzinger.

Umso bitterer, dass das olympische Golfturnier, wie die restlichen Bewerbe, ohne Zuschauer auskommen muss. “Wirklich schade, denn Golf in Japa – das ist ein Wahnsinn. Es wären vermutlich jeden Tag 30.000, 40.000 Menschen gekommen”, glaubt Zitny, der dennoch ein gutes Olympia-Feeling für alle Beteiligten ortet.

“Golf soll und wird hoffentlich ein Fixpunkt werden bei Olympischen Spielen”, meint Zitny, der den Zuspruch der Profis als wichtiges Indiz, gleichzeitig aber auch noch Handlungsbedarf sieht: “Einige wenige Top-Stars haben abgesagt bzw. absagen müssen. Das ist einfach den ganzen Terminkollisionen geschuldet. Vielleicht gibt es da in Zukunft bei der PGA Tour und der European Tour noch ein Umdenken und man kann das noch besser organisieren.”

Auch sportlich zieht Zitny nach dem absolvierten Herren-Bewerb ein positives Fazit, wenngleich das knappe Verfehlen der Medaille durch Sepp Straka nach sensationellem Start natürlich etwas nachhängt.

In Weltklassefeld reüssiert

“Mir fehlen echt die Worte, es tut mir extrem leid für ihn. Wenn man sieht, dass du mit einem Schlag weniger um Bronze spielst, ist das hart. Er hat super gespielt, ist mit den Wedges vielleicht etwas zu wenig nahe an die Löcher gekommen, um die Birdie-Chancen noch zu erhöhen. Der Knackpunkt war natürlich auf der 14, einem Par 5, an dem die meisten da vorne doch ein Birdie gespielt haben. Mit 16 unter Par wäre das in diesem Club schon super gewesen”, analysiert der ehemalige Profi.

Den Auftritt von Matthias Schwab, mit -9 auf Platz 27, sah Zitny “total solide”. “Man darf das nicht vergessen – neun Schläge hinter dem Sieger, das ist im Golf nicht viel. Auch er hat in einem Weltklassefeld super gespielt. Hier ist immerhin die Creme de la Creme am Start. Beiden ist ein Kompliment auszusprechen”, so Zitny.

Die Vorfreude auf den am Mittwoch beginnenden Damen-Bewerb mit Christine Wolf ist nach den bisherigen Eindrücken entsprechend groß. “Eine Chance gibt es noch. Das Entscheidende hier ist, die Fairways zu treffen, daher denke ich, dass ihr der Kurs liegt”, ist Zitny zuversichtlich. “Alles ist möglich, you never know.”

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