Haarscharf am Podium vorbei
Olympiasieger Matthias Mayer schrammte in der Abfahrt von Beaver Creek (USA) am Samstag um eine Hundertstelsekunde am Podium vorbei, belegte Rang 4. Teamkollege Vincent Kriechmayr wurde Fünfter.
Der Sieg in der zweiten Weltcup-Abfahrt ging erneut an Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger setzte sich trotz Erkältung 0,06 Sekunden vor dem Schweizer Marco Odermatt durch. Dritter wurde der Kanadier James Crawford (+0,79).
Mayer hatte bei 0,01 Sekunden Rückstand auf den Kanadier zwar das Podest vor Augen, doch der erste ÖSV-Abfahrtssieg in Beaver Creek seit Michael Walchhofer 2007, blieb auch für den dreifachen Olympiasieger außer Reichweite. Auch Weltmeister Kriechmayr probierte alles, blieb am Ende aber 0,97 Sekunden hinter Kilde.
Daniel Hemetsberger, Zweiter in Lake Louise und als erster Österreicher unmittelbar hinter dem Norweger gestartet, war nach kleinen Patzern chancenlos, wurde Elfter (+1,27 Sekunden). Für Striedinger, Schnellster des ersten Trainings, reichte es mit 1,57 Sekunden Rückstand nur zu Platz 17.
Kein Nummernglück
„Der Vinc (Anm: Kriechmayr) und ich hatten heute nicht wirklich Nummernglück. Es nutzt aber nichts, es ist Freiluftsport. Oben war Wind, das hat man gespürt. Aber ich habe mich voll reingehaut und habe eine gute Fahrt gezeigt“, sagte Matthias Mayer im ORF-TV-Interview.
Kriechmayr ließ den Wind außen vor. „Bis auf dem unteren Teil war es eine gute Fahrt. Mir ist nur noch ein Fehler passiert. Da muss ich schauen, dass ich das abstelle“, sagte er.
Größer war der Ärger bei Hemetsberger, der zu Protokoll gab: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden, es war ein schwieriges Rennen aufgrund der äußeren Bedingungen. Bei mir hat der Wind im Flachteil aufgeblasen, sodass ich kaum was gesehen habe. Aber was soll ich machen, Pech gehabt. So ist das im Freiluftsport.“
Nach der Absage am Vortag war die zweite Beaver-Creek-Abfahrt erst die zweite Weltcup-Abfahrt in dieser Saison. Bereits in Lake Louise in der vergangenen Woche war die erste von zwei geplanten Abfahrten aufgrund der Wetterlage abgesagt worden, nachdem davor schon die Abfahrten in Zermatt/Cervinia wegen Schneemangels im unteren Bereich ins Wasser gefallen waren. In Beaver Creek geht es am Sonntag (18 Uhr, live in ORF1) mit dem zweiten Super-G dieser Saison weiter.