„Haben noch nicht viele geschafft“
Die Alpinboarder:innen starten an diesem Wochenende im chinesischen Mylin in einen intensiven Weltcupwinter! Das ÖSV-Team möchte 2024/25 an die erfolgreiche Vorsaison mit vier Kristallkugeln (Benjamin Karl/Gesamt und PGS, Sabine Payer und Andreas Prommegger/Mixed-Team sowie Alpin-Nationencup) und 28 Podestplätzen (8 Siege, 11 zweite Plätze, 9 dritte Ränge) anknüpfen.
Auf die Alpinboarder:innen wartet in diesem Winter ein dichter Kalender mit nicht weniger als 17 Einzelentscheidungen und zwei Mixed-Team-Bewerben. Die Zeiten, als nach nur sechs Rennen die Kristallkugeln vergeben wurden – wie in der Saison 2013/14 – sind längst Geschichte. Die Punktejagd wird an diesem Wochenende mit einem Parallelriesentorlauf und einem Parallelslalom in Mylin eröffnet, eine Woche später stehen in Yanqing ebenfalls ein PGS und ein PSL auf dem Programm. Vor Weihnachten werden in Carezza (PGS/12.12), Cortina (PGS/14.12.) und Davos (PSL/21.12.) drei weitere Rennen ausgetragen. Nach dem Weltcupfinale in Winterberg (15. und 16.03.) wird vom 20. bis 23. März 2025 in St. Moritz (SUI) um WM-Medaillen gefahren.
Das rot-weiß-rote Team hat sich seit dem Spätsommer in Cervinia und am Stelvio (ITA), den Wintersport-Hallen in Landgraaf (NED) und Peer (BEL) sowie auf heimischen Gletschern (Sölden, Kaunertal) auf die WM-Saison vorbereitet. Am vergangenen Donnerstag sind die ÖSV-Boarder:innen (vier Damen, acht Herren) nach China geflogen, um in Thaiwoo den Feinschliff für den Weltcupauftakt vorzunehmen.
Olympiasieger Benjamin Karl hat nach dem Gewinn des Gesamt- und PGS-Weltcups in der Vorsaison wieder neue Ziele definiert: „Es ist ein großer Anreiz, auch die kleine Kristallkugel im Parallelslalom zu holen. Am schönsten wäre es, alle drei Kugeln in einer Saison zu gewinnen. Das haben bisher noch nicht viele Athleten geschafft“, so Karl, bei dem auch in puncto Material alles auf Schiene ist. „Wir haben im Sommer sehr viel weitergebracht. Es war spannend, ob das funktionieren wird. Jetzt wissen wir, dass die Bretter schnell sind, dementsprechend habe ich mir wieder hohe Ziele gesetzt.“
„Die Jungen geben Gas“
Der Kärntner Fabian Obmann, der 2022/23 den Gesamtweltcup gewonnen hat, streicht die mannschaftliche Stärke des ÖSV-Teams heraus. „Ich habe schon eine große Kristallkugel zu Hause stehen. Es wäre schön, wenn sich noch eine weitere dazugesellen würde. Dafür muss aber vom ersten bis zum letzten Rennen alles funktionieren. Die Jungen in unserem Team geben ordentlich Gas, und die Routiniers werden nicht langsamer. Bei sieben Rennen vor Weihnachten wird es wichtig sein, gleich von Anfang an gut zu performen“, meint Obmann.
Zu den schnellen ÖSV-Routiniers zählt auch Andreas Prommegger, der die Vorsaison als Gesamtweltcup-Zweiter hinter Karl abgeschlossen hat. Der 44-jährige Salzburger kann dem dichten Rennkalender viel Positives abgewinnen. „Ich finde es super, dass wir gleich mit vier Rennen in China starten. Da steht auch der große Aufwand dafür, den man für diese lange Reise betreiben muss. Ich habe mir in der Vorbereitung ein gutes Gefühl aufgebaut und mir damit auch die Voraussetzungen für eine gute Saison geschaffen“, betont der amtierende Weltmeister im Parallelslalom.
Riegler nimmt ihre 30. Weltcupsaison in Angriff
Bei den Damen blickt Claudia Riegler dem Start in ihre 30. Weltcupsaison voller Vorfreude entgegen. „Ich bin so unendlich dankbar, dass mir der Snowboard-Sport immer noch so viel Freude bereitet. Manchmal muss ich über mich selbst schmunzeln, wie viel mir auch die Materialabstimmung und das Testen immer noch gibt. Und wenn ich dann sehe, dass ich im Training schnelle Zeiten fahre und gut dabei bin, ist das eine zusätzliche Motivation“, erklärt die 51-jährige Salzburgerin.
Sabine Payer möchte nach der Hochzeit mit ihrem Teamkollegen Alexander Payer dort anschließen, wo sie in der vergangenen Saison als Sabine Schöffmann aufgehört hat. „Ich bin eine gewaltige Saison gefahren, in der ich am Ende durch zwei Brüche in der linken Mittelhand ein bisschen ausgebremst wurde. Nach vielen guten Trainings bin ich aber optimistisch, dass ich den Schwung aus dem vergangenen Winter in die heurige Saison mitnehmen kann“, sagt Sabine Payer.