Happy-End für Lobnig-Sisters
Das Beste kommt zum Schluss: Magdalena und Katharina Lobnig sichern sich bei der Coastal Rowing-Weltmeisterschaft im italienischen Genua die Goldmedaille. Im hochkarätig besetzten CW2x lassen die beiden Kärntnerinnen die gesamte Weltelite hinter sich, darunter auch Olympiasiegerin Karolien Florijn hinter sich. „Weltmeisterin klingt richtig gut“, freute sich Olympia-Starterin Magdalena Lobnig, die zum Ende der Olympia-Saison am Sand ist. Allerdings schon mit Blickrichtung Los Angeles 2028.
Ein intensiver Wettkampftag beginnt mit einer Jury-Entscheidung – und die wollte es mit Blick auf den sonntägigen Wetterbericht so, dass Vorläufe und Final-Heats bei der Coastal Rowing-WM am Samstag gefahren wurden. Und das Boot Lobnig/Lobnig machte schon im Vorlauf klar, dass mit ihm zu rechnen ist. Wieder, denn im Vorjahr gewannen die Völkermarkterinnen bereits WM-Silber. Der Vorlaufsieg mit einer knappen halben Minute Vorsprung gab Selbstvertrauen und Sicherheit.
Im Finale hatte der Sister-Act dann aber deutlich härter zu kämpfen, erst recht nach einem „Krebs“ der Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2020 gleich am Start. „Das Ruder ist komplett quer gestanden, dadurch sind die Titelverteidigerinnen gleich davongezogen. Aber wir haben alles reingehaut, haben gewusst, dass wir heute die Watt auf unserer Seite haben und uns bei der ersten Boje vorbeigeschoben.“ Einmal in Führung war der Sister-Act wie losgelöst, wehrte alle Angriffe der Oranje-Boote 01 und 03 ab und fuhr überlegen zur Goldmedaille.
„Es war richtig schwer zu rudern, aber genauso muss Coastal Rowing sein. Richtig cool, und wir sind unglaublich stolz, dass wir heute so eine Leistung abrufen konnten. Weltmeisterin klingt richtig gut“, strahlten die Heeressportlerin und die Polizistin mit ihren Medaillen um die Wette. Es war das Happy-End nach einem schwierigen Jahr für Lobnig/Lobnig, die ihren gemeinsamen Olympia-Traum aufgrund einer Verletzung von Einer-Spezialistin Magdalena Lobnig in der Vorbereitung frühzeitig ad acta legen mussten. „Ich freue mich irrsinnig, auch für Kathi – dass wir zusammen einen WM-Titel gewinnen, ist unglaublich viel wert. Besser hätte die Saison nicht ausklingen können.“
Zumindest für Katharina, denn für Magdalena geht es bereits am Donnerstag mit den Beach Sprint Finals in Genua weiter. „Ich habe die nationale Selektion für mich entschieden und fahre nächste Woche den Einer“, betritt die 33-Jährige zumindest ein bisschen Neuland. „Ich rudere im Einer und wir haben auch gute Coastal-Einheiten gehabt. Aber ich bin nach wie vor ein Rookie, der Fehler macht.“ Nachsatz: „Aber ich lerne schnell dazu – und es macht mir sehr viel Spaß“, sagt Lobnig über den Neuzugang im olympischen Ruder-Programm für Los Angeles 2028. Dort werden erstmals Beach Sprint-Medaillen im Einer (Frauen, Männer) und im Mixed-Zweier vergeben. Mit Magdalena Lobnig? „Ich mache jetzt einmal die ersten Schritte und schaue mir alles in Ruhe an. Die Herausforderung ist aber jedenfalls groß!“