Heiß auf Eis
Österreich Olympiarodler wechseln vom Trockentraining in den Eiskanal und starten kommende Woche mit dem Bahntraining in Lillehammer (NOR) in die finale Saisonvorbereitung.
Erfolgreiche Wintersporter:innen werden im Sommer geformt, getreu dieser Maxime haben sich die vergangenen Monate für die heimischen Kunstbahnrodler:innen eher eintönig gestaltet. Der Trainingsinhalt orientierte sich ab Ostern und bis zuletzt am körperlichen Formaufbau, wobei speziell das Starttraining Thema war. Parallel dazu wurde, auch anhand der im Windkanal gesammelten Daten, das Material weiterentwickelt, allen voran im Bereich der Schalen.
„Die Mannschaft hat den Sommer über sehr ambitioniert und gut gearbeitet, die abschließenden Kraft- und Starttests waren sehr positiv. Jetzt gilt es den Schub ins Bahntraining mitzunehmen, in Lillehammer ist die oberste Prämisse gut ins Rodeln reinzufinden und erste Eindrücke zu sammeln. Anschließend kehren wir für eine Woche nach Innsbruck zurück, wo wir ein weiteres Start- und Athletiktraining abwickeln“, erklärt ÖRF-Cheftrainer Christain Eigentler und gibt einen kleinen Ausblick: „Dann folgen Trainingskurse in Sigulda, Altenberg, Winterberg und Oberhof, abschließend testen wir noch auf unserer Heimbahn in Igls. Wir haben jede Menge Hausaufgaben und ein sehr dichtes Programm vor der Brust, hoffen auf gutes Rodelwetter und freuen uns, endlich wieder zurück in unserem Element zu sein.“
Bahn frei
Neun Wochen vor Beginn der Weltcupsaison kehren die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler wieder zurück in die Bahn. Ab Dienstag rückt das Gesamtpaket auf Eis in den Fokus, bis zum Saisonstart Anfang Dezember wird auf sechs unterschiedlichen Bahnen trainiert und getestet.
Lisa Zimmermann und Barbara Allmaier sollen im Damen-Doppelsitzer im Soge der amtierenden Weltmeisterinnen Egle/Kipp aufgebaut und in Hinblick der Olympischen Spiele an die Weltspitze herangeführt werden. Die Intensität der Weltcupstarts orientiert sich an Zimmermanns schulischen Leistungen, Allmaier kann auch im Einzel eingesetzt werden.
Zudem verstärkt Dorothea Schwarz (19), die vergangenen März beim Saisonfinale in Sigulda im Weltcup debütiert und nach ihrem Schulabschluss erstmals die komplette Saisonvorbereitung bei den Arrivierten durchlaufen hat, die heimischen Einsitzer-Damen. Bei den Herren haben Noah Kallan und Fabio Zauser ebenfalls die komplette Saisonvorbereitung mit dem A-Nationalteam absolviert. Während Kallan das Weltcupteam ab dem Saisonstart ergänzt, kommt Zauser im ersten Saisondrittel noch im Junioren-Weltcup zum Zug. Entsprechende Ergebnisse vorausgesetzt, können die beiden 19-Jährigen mit Einsätzen im Weltcup und/oder Nationencup rechnen.
Neue Kurven
Nach dem Auftakt in Lillehammer gastiert der Weltcup im Anschluss in Innsbruck-Igls. Der für die Olympischen Winterspiele 1976 gebaute Eiskanal am Fuße des Patscherkofel befindet sich seit April in einer Umgestaltungsphase, um den Anforderungen der internationalen Verbände FIL und IBSF gerecht werden zu können. Die Folge ist eine Neugestaltung des unteren Drittels der kombinierten Bob-, Rodel- und Skeletonbahn, zwei große Kurven werden die Strecke nach dem Labyrinth wieder bergwärts führen. Im Bereich des Kreisels entsteht ein neues Zielhaus, darüber hinaus wird ein neuer Damen- und Doppelsitzerstart gebaut. Die Arbeiten werden mit Ende November 2024 eingestellt und im kommenden Februar wieder aufgenommen. Die Homologierung des neuen Eiskanals ist Anfang Oktober 2025 geplant.
Mixed-Weltcup-Premiere
Neben dem Heimrennen am 7./8. Dezember und der EM in Winterberg wartet mit der Weltmeisterschaft in Whistler Anfang Februar ein finaler Höhepunkt. Nach den Titelkämpfen in Kanada folgt der Endspurt im Weltcup, der in der Saison 2024/2025 mit neun Rennen ausgeschrieben ist und auf den Olympiabahnen von PyeongChang und Yanqing finalisiert wird. Anstelle des Sprints feiert mit dem Mixed Weltcup eine neue Rennserie im Weltcup und im Rahmen der Weltmeisterschaft 2025 seine Premiere. Je ein Herr und eine Dame im Einzel beziehungsweise ein Herren- und ein Damen-Doppel bilden dabei ein Team. Der erste Schlitten wird per Ampelstart talwärts geschickt, durch das Touchpad im Zielbereich öffnet sich das Startgate für die nachfolgende Rodlerin.