Judo-Talent holt EM-Silber
Genau in jener Halle in Athen, in welcher vor zehn Jahren die unvergessene Claudia Heill Olympia-Silber holte, feiert die erst 16-jährige Michaela Polleres mit U18-EM-Silber den bisher größten Erfolg ihrer Karriere.
Und das in derselben Gewichtsklasse wie Heill. Im Finale der Klasse bis 63 kg unterliegt die Niederösterreicherin, die auch für die Youth Olympic Games in Nanjing qualifiziert ist, der Deutschen Lara Reimann bereits in der ersten halben Minute mit zwei Waza-ari-Wertungen.
Bis zum Viertelfinale lief es für Polleres problemlos: Zwei Ipponsiege gegen Teodora Bozovic aus Bosnien und die Britin Acelya Toprak.
„Da hat Michi souverän ihre Pflicht erfüllt“, kommentiert Nationaltrainer Ernst Hofer, der Polleres an der Matte betreute.
Es folgte ein hart erkämpfter Viertelfinalsieg über die Russin Anastasiya Kolyadenkova, den die österreichische YOG-Starterin erst mittels Festhalter in der Verlängerung fixierte.
Aufregung nach Ablauf der regulären Kampfzeit, als die Russin nach einem Würgegriff für einige Sekunden regungslos liegen geblieben war. War sie bewusstlos?
„Von außen hat es den Anschein erweckt“, so Hofer. Das Kampfgericht entschied jedenfalls auf nicht bewusstlos und setzte mit der Verlängerung fort.
Den Finaleinzug fixierte Polleres gegen Anastasiia Borysenko aus der Ukraine durch zwei Konter-Techniken.
Die übrigen drei österreichischen Starter des zweiten EM-Tages schlugen sich durchwegs beachtlich. Asimina Theodorakis, die griechische Wurzeln hat, erkämpfte bis 57 kg mit drei Siegen und zwei Niederlagen den siebten Platz.
Der Wiener Christopher Wagner schaltete bis 73 kg gleich zum Auftakt den als Nummer zwei gesetzten Aserbaidschaner Samir Aghayev aus, musste sich nach insgesamt zwei Siegen und zwei Niederlagen mit Rang neun begnügen. Bis 66 schied der Salzburger Alex Hauch nach einem Auftaktsieg aus.