„Leben unnötig schwer gemacht“
Am zweiten Tag der Tischtennis-Europameisterschaft in der Linzer TipsArena sicherte sich Liu Yuan im Dameneinzel den direkten Aufstieg in den Hauptbewerb. Maciej Kolodziejczyk und Karoline Mischek haben mit ihren internationalen Spielpartnern dank der erfolgreichen Qualifikation im Doppel ebenfalls gut lachen. Während die Play-offs im Einzel erst in den Abendstunden entschieden werden, sind auch Sofia Polcanova und Robert Gardos erfolgreich in die Mixed-Konkurrenz gestartet.
Alles ist möglich
Nina Skerbinz bleibt die Sensation von Linz! Die 14-jährige EM-Debütantin in der allgemeinen Klasse fegte heute in drei Sätzen über die Lettin Aleksandra Jersova hinweg. Damit bleibt die Niederösterreicherin weiterhin ungeschlagen und sicherte sich Platz eins in ihrer Gruppe. Auch Liu Yuan behielt ihre weiße Weste und gewann ihre Gruppe mit drei Siegen souverän. Die amtierende Staatsmeisterin durfte damit über die direkte Qualifikation für den Hauptbewerb jubeln. Hintergrund ist die Raster- und Gruppeneinteilung, die auf der aktuellen Weltranglistenplatzierung basiert.
Bei den Damen, wo das Qualifikationsfeld in 24 Gruppen eingeteilt ist, sind die Siegerinnen der Gruppen 1-16 direkt qualifiziert. Die restlichen 16 Plätze werden in einem Play-off ausgespielt, wobei die Gruppensiegerinnen jeweils auf Gruppenzweite treffen.
Damit fehlt Skerbinz ein weiterer Sieg für den Hauptbewerb. Gleiches gilt für Karoline Mischek und Anastasia Sterner, die nach ihren jeweils zwei Auftakt-Erfolgen heute beide eine Niederlage einstecken mussten und somit als Gruppenzweite in die Kreuzspiele starten. Das Qualifikationsfinale der Damen wird ab 19:25 Uhr gespielt, im Anschluss geht es bei den Herren um die restlichen Fahrkarten für das Hauptfeld. Robert Gardos und Andreas Levenko starten als Gruppensieger in die Kreuzspiele, Maciej Kolodziejczyk schlägt wie EM-Debütant Julian Rzihauschek als Gruppenzweiter auf. Der 15-jährige Wiener konnte nach seiner gestrigen Auftaktniederlage heute den Schotten Danny Bajwa mit 3:1 erfolgreich in die Schranken weisen und damit seinen ersten EM-Erfolg in der allgemeinen Klasse einfahren. Unbelohnt blieb hingegen der beherzte Auftritt von Liu Zhenlong. Der 19-Jährige, der ebenfalls sein EM-Debüt in der allgemeinen Klasse feierte, verlor seine heutige Begegnung gegen Elias Hardmeier (SUI) im Decider mit 9:11 denkbar knapp und muss damit vorzeitig die Segel streichen.
Doppelt hält besser
Vor dem Play-off im Einzel standen vor insgesamt 1.000 Zuschauern und bester Stimmung die Finalspiele in der Doppelqualifikation auf dem Programm. Karoline Mischek sicherte sich mit ihrer Neo-Partnerin Nikoleta Puchovanova (SLK) dank eines 3:1-Erfolges über Emma Clement (DEN)/Lara Opeka (SLO) das Ticket für den Hauptbewerb. Für Nina Skerbinz und Elina Fuchs gab es bei ihrem EM-Debüt in der allgemeinen Klasse hingegen kein Happy End. Die amtierenden U15-Europameisterinnen konnten die ersten beiden Sätze über weite Strecken offen gestalten, verloren am Ende aber gegen Alexandra Chiriacova (MDA)/Anastasiya Dymytrenko (UKR) glatt mit 0:3.
Bei den Herren entschieden Maciej Kolodziejczyk und Vladislav Ursus ihr Finalspiel gegen die Kroaten Leon Benko und Ivor Ban mit 3:2 für sich. Den Decider gewannen der Österreicher und sein moldawischer Partner deutlich mit 11:2. Liu Zhenlong, der mit dem Polen Mateusz Zalewski angetreten war, musste sich im Qualifikationsfinale den Tschechen Lubomir Jancarik/Pavel Sirucek mit 1:3 beugen.
Damit ist Österreich im Doppel mit zwei Damen- und zwei Herren-Teams vertreten. Polcanova/Szocs (ROU) und Habesohn/Gardos gehen als Gesetzte in die Konkurrenz.
Erste Hürde genommen
Sofia Polcanova startete bei ihrem EM-Heimspiel an der Seite von Robert Gardos erfolgreich in den Mixed-Bewerb. Das ÖTTV-Duo, das 2022 bei der Europameisterschaft über Bronze jubeln konnte, setzte sich im Sechzehntel-Finale gegen die tschechische Paarung Ondrej Kveton und Veronika Polakova allerdings erst nach hartem Kampf mit 3:2 durch. Die an Nummer vier gesetzten Österreicher, die zweimal in Führung gingen und jeweils den Ausgleich hinnehmen mussten, entschieden den Decider mit 11:7 für sich. In der nächsten Runde warten die Polen Maciej Kubik und Katarzyna Wegrzyn. „Es war eine typische erste Runde, wir haben die Gegner nicht gekannt und uns das Leben unnötig schwer gemacht. Es war wichtig, dass wir den Kopf nicht hängen gelassen haben und positiv geblieben sind“, bilanziert Gardos.
Am Donnerstag beginnt in der Linzer TipsArena auch die Hauptrunde im Einzel und Doppel. Mit dem Mixed-Finale folgt am Freitag (18.10.) die erste Medaillenentscheidung.