Martirosjan fliegt nach Tokio
Gewichtheber Sargis Martirosjan hat sich als Achter der entscheidenden Rangliste vom 11. Juni in der Klasse über 109 kg das Antreten bei den Olympischen Spielen in Tokio gesichert und profitierte durch eine Corona-bedingte Änderung des Qualifikationsmodus. Der 34-jährige ist derzeit im Trainingslager in Armenien, wo er sich mit der Nationalmannschaft auf das Großereignis vorbereitet.
„Du brauchst einfach alles – Kraft, Schnellkraft, Technik – und musst in wenigen Sekunden alles richtig machen.“ Martirosjan beschreibt seinen Sport als komplexe Angelegenheit, bei der viel zusammenspielen müsse. „Der Kopf muss es richtig diktieren, und der Körper muss es richtig umsetzen.“
Es gibt beim Gewichtheben zwei Disziplinen, Reißen und Stoßen. „Er ist ein sehr guter Reißer und einer der Besten in Europa“, sagt Gottfried Langthaler, Landesverbandspräsident und Martirosjans Coach. „Da brauchst du so richtig Schnellkraft“, ergänzt sein Schützling, „und ich bin richtig schnell.“ Zudem sei das die technisch anspruchsvollere Disziplin, in der der 34-Jährige bei der Europameisterschaft 2018 Gold gewonnen hat, dazu kommen einmal Silber und zweimal Bronze. Bei Olympia wird allerdings nur der Zweikampf, die Kombination aus beiden Disziplinen, gewertet.
Neue persönliche Bestleistung in Tokio?
Martirosjan nimmt sich in Japan eine neue persönliche Bestleistung vor, die derzeit bei 389 Kilo liegt. Sollte dem gebürtigen Armenier das gelingen, rechnet er sich einen Platz zwischen acht und zehn aus. Elfter war er vor vier Jahren in Rio, dieses Mal möchte er unbedingt besser abschneiden. Die Medaillen sind angesichts der übermächtigen Konkurrenz aus China, Iran oder Osteuropa wohl außer Reichweite.