Filip Misolic musste sich in einem nervenaufreibenden Finale bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE dem Serben Hamad Medjedovic nach hart umkämpften drei Sätzen mit 2:6, 7:6 und 4:6 geschlagen geben. Nach insgesamt zwei langen Regenunterbrechungen und fast sechs Stunden musste der Österreicher, der im letzten Game fünf Breakchancen ausließ, letztendlich eine bittere Niederlage einstecken. Während der zweiten Regenunterbrechung gab es viel Hektik in Mauthausen. Die Verantwortlichen machten den einzig verfügbaren Hallenplatz fertig – fast wären die letzten Punkte Indoor im Danubis-Tenniszentrum auf Hartplatz zu Ende gespielt worden. Es war der Schlusspunkt eines ereignisreichen und dramatischen Tennistages.

Pünktlich zum ersten Aufschlag setzte in Mauthausen starker Regen ein. Nach acht gespielten Minuten wurde die Partie beim Stand von 1:0 für Hamad Medjedovic und 40:40 (Aufschlag Misolic) zunächst für knapp zwei Stunden unterbrochen, ehe das Finale fortgesetzt werden konnte. Der Serbe, der im Halbfinale Dominic Thiem eliminieren konnte, kam nach der Pause besser ins Match zurück, spielte mit dem Aufschlag und seiner schnellen Vorhand seine Stärken aus und holte sich den ersten Satz klar mit 6:2.

Mit den Zuschauern im Rücken

Mit der Rückkehr der Zuschauer, die sich nach und nach wieder auf der Anlage einfanden, wurde im zweiten Satz auch der Österreicher warm. Misolic war zunehmend präsenter und bot dem Serben mit großem Kämpferherz immer mehr Paroli, auch wenn er die wenigen Chancen, die sich beim Aufschlag seines Gegners boten, noch nicht nutzen konnte. In einem spannenden zweiten Durchgang, in dem beide Akteure großartiges Tennis zeigten, sollte die Entscheidung im Tiebreak fallen. Getragen vom lautstarken Support der heimischen Tennisfans hatte der 21-jährige Steirer das Glück auf seiner Seite und holte sich Satz zwei mit 7:6 (5).

Im entscheidenden Durchgang zog Medjedovic bei strömendem Regen schnell mit zwei Breaks davon und vergab beim Stand von 5:2 bei eigenem Aufschlag schon einen Matchball. Misolic kämpfte sich noch einmal zurück und verkürzte auf 4:5. Nachdem der Österreicher auch beim Aufschlag des Serben den ersten Punkt holen konnte, kam es zur nächsten Regenunterbrechung. Nach Wiederbeginn musste Medjedovic insgesamt fünf Breakbälle abwehren, die er jeweils mit einem starken ersten Aufschlag sowie einem Vorhand-Winner abwehren konnte. Am Ende verwertete der Serbe seinen zweiten Matchball souverän.

"Macht mich richtig stolz"

„Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, es ist einfach unglaublich. Der Sieg gegen Dominic gestern war schon ein großes Highlight, aber der Turniererfolg heute bedeutet mir alles. Es war ein langer Weg mit den zwei Regenunterbrechungen. Beim Stand von 5:2 wusste ich nicht, wie ich das erfolgreich zu Ende bringen sollte. Die Bedingungen waren für mich nicht einfach, es war rutschig und der Regen hat mir zugesetzt. Filip hat sich noch einmal zurückgekämpft und mir das Leben mit fünf Breakbällen schwer gemacht – auf meinen Aufschlag und meine Vorhand war jedoch Verlass. Ich bin überglücklich, dass es dann noch geklappt hat“, erklärte Medjedovic nach seinem emotionalen Sieg.

„Heute war alles dabei. Es war für uns Spieler richtig schwer. Die Bedingungen und die langen Wartepausen haben es für uns nicht leicht gemacht. Ich war im ganzen Match unter Druck und habe kaum ein Rezept gefunden. Dass ich nach dem abgewehrten Matchball bei 2:5 noch einmal so zurückgekommen bin, macht mich richtig stolz. Bitter, dass ich meine Breakchancen im letzten Game nicht nützen konnte. Es war von mir aber ein super Turnier, da kann ich einiges mitnehmen. Die Organisation war top, die Zuschauer unglaublich und das Gefühl wieder einmalig“, bilanzierte Misolic nach der bitteren Niederlage. Der 21- Jährige wird nun eine kurze Pause einlegen und dann den Fokus auf die nahende Qualifikation für die French Open in Paris legen.