Olympia-Qualifikation verpasst
Für Timon Maurer (K1, 1.000 m), Ana-Roxana Lehaci (K1, 500 m) und Manfred Pallinger (C1, 1.000 m) stand am Donnerstag beim European Olympic Qualifier in Szeged (HUN) der Tag der Entscheidung an. Während Lehaci und Pallinger den Einzug ins Finale knapp verpassten, kämpfte Maurer bis zum Schluss um eines der beiden Tickets für die Olympischen Spiele in Paris. Trotz einer tadellosen Vorstellung überquerte der Niederösterreicher als Fünfter die Ziellinie und verpasste die Olympia-Qualifikation.
Der Tag der Entscheidung hat für Timon Maurer mehr als ansprechend begonnen. Der Niederösterreicher setzte sich in seinem Qualifikations-Heat im K1 über 1.000 Meter in einer Zeit von 3:33,92 Minuten souverän durch und schaffte so direkt den Sprung in das entscheidende Finale, während einige seiner Konkurrenten im Semifinale noch ein zusätzliches Rennen absolvieren mussten. Im Finale startete der 24-Jährige gut und setzte sich an die Spitze, erst gegen Ende des Rennens musste er andere Athleten vorbeiziehen lassen. In einer Zeit von 3:31,76 Minuten wurde Maurer (+2,46 Sekunden) schlussendlich Fünfter. Aleh Yurenia (AIN) und Rene Holten Poulsen (DEN) holten die Plätze eins und zwei und sicherten sich ihr Ticket für die Olympischen Spiele in Paris 2024.
„Das war das gleiche Rennen wie im letzten Jahr. Timon ist super gefahren, war bis 800 Meter vorne. Dann ist er zurückgefallen. Als er die Gegner gespürt hat, konnte er nicht mehr reagieren und zusätzliche Kraftreserven mobilisieren. Wir haben darauf im Training den Schwerpunkt gelegt, da hat es super funktioniert. Die Olympischen Spiele sind jetzt einmal gelaufen“, sagt OKV-Coach Daniel Lipscei und ergänzt: „In der Qualifikation ist er gut und locker gefahren, aber im Finale nur minimal schneller gewesen. Er ist kein schlechtes Rennen gefahren, am Ende hat es aber nicht gereicht.“
Auch wenn es mit der angepeilten Olympia-Qualifikation nicht geklappt hat, zeigte sich Maurer selbst durchaus zufrieden: „Es war prinzipiell ein gutes Rennen. Ich bin solide weggekommen und hatte nach 30 Sekunden ungefähr eine Bootslänge Vorsprung, das habe ich bis zur 800-Meter-Marke gehalten. Dann bin ich nervös geworden und konnte die Pace nicht mehr mitgehen. Auch wenn ich mein Ziel verfehlt habe, bin ich nicht unzufrieden. Aber logischerweise ärgere ich mich. Ich nehm aber sehr viele Erfahrungen mit und werde im nächsten Olympia-Zyklus hart weiterarbeiten. Bei den Erwachsenen hat mir bislang die Rennerfahrung gefehlt, jetzt kann ich mich im Vergleich besser einschätzen. Es waren so viele schnelle Leute dabei, und es sind einige Olympia-Teilnehmer auf der Strecke geblieben. Ich bin aber vorne dabei, das gibt mir viel Zuversicht.“
Lehaci holt Top-10-Platz
Aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalles von Adriana Lehaci lag der Fokus ihrer Schwester Ana-Roxana beim European Olympic Qualifier auf dem K1 über 500 m. Die 33-Jährige legte ohne eine umfangreiche Vorbereitung praktisch einen Kaltstart hin und verkaufte sich gegen ihre starken Konkurrentinnen richtig teuer. Mit Platz sechs in ihrem Qualifikationsrennen zog die Oberösterreicherin in das Semifinale ein. Dort belegte Lehaci in einer Zeit von 1:55,16 Minuten Rang vier und verpasste als Gesamtzehnte um 1,53 Sekunden den Aufstieg in das Finale. „Ich habe gewusst, dass es im Semifinale schwer wird. Ich bin international schon lange kein Einzelrennen mehr gefahren. Im Rahmen der Möglichkeiten habe ich das Optimum herausgeholt und bin eine wirklich sehr gute Zeit gefahren, der Rückstand auf den Aufstiegsplatz war knapp. Natürlich will man als Sportlerin immer mehr und erfolgreich sein, aber in dem Fall muss man auch ein bisschen realistisch sein“, resümiert Lehaci, die auf den geplanten Weltcup-Start in Szeged verzichtet und in der Heimat einen Vorbereitungs-Trainingsblock einlegt.
Pallinger hauchdünn am Finale vorbei
Nach einem soliden Einzug ins Semifinale erwischte Manfred Pallinger im C1 über 1.000 m keinen guten Start, fand aber schnell seinen Rhythmus und gut ins Rennen. Bei Rennhalbzeit verschnitt Pallinger bei einer Welle, was einen Tempoverlust und einen zusätzlichen Kraftaufwand zur Folge hatte. Am Ende half dem 31-Jährigen auch ein fulminanter Zielsprint nicht mehr. In einer Zeit von 3:59,99 Minuten überquerte er die Ziellinie als Semifinalfünfter seines Semifinal-Heats und verpasste die angepeilte Finalteilnahme um 0,67 Sekunden. „Es waren wirklich sehr schwere Bedingungen, es war windig und es gab extreme Wellen. Ich war überrascht, dass das Teilnehmerfeld so knapp beisammen war. Im ersten Moment ist es schon bitter, dass es mit dem Finaleinzug nicht funktioniert hat. Ich bin enttäuscht. Nun will ich beim kommenden Weltcup an meine Leistung anschließen. Das Selbstvertrauen ist wieder da und ich kann dort sicherlich gute Rennen fahren“, bilanziert Pallinger.