Österreichs Olympia-Mannschaft für die 22. Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi bricht alle Rekorde. Der Vorstand des Olympischen Comités nominierte heute, Montag, im Haus der Österreichischen Lotterien, insgesamt 130 Athleten (89 Herren, 41 Damen).

Zum Vergleich: Die bislang größte ÖOC-Delegation bei Winterspielen datiert aus dem Jahre 1998 in Nagano mit 105 Athleten. „Wir zählen damit zweifelsohne zu den zahlenmäßig größten Teams“, meinte ÖOC-Präsident Karl Stoss. Dass Österreich in Sotschi so viele Aktive ins Rennen schicken wird, liegt auch an der gestiegenen Anzahl der Wettkämpfe: Gegenüber Vancouver wurden 12 neue Bewerbe ins Olympische Programm aufgenommen – darunter Damen-Skispringen, Slopestyle, Biathlon-Mixed-Staffel, um nur einige zu nennen. Ob das Rekordaufgebot auch für Erfolge am laufenden Band sorgen wird, bleibt abzuwarten. Stoss : „Wenn wir uns am Ende zwischen Vancouver – das heißt 16 Medaillen – und Turin 2006 – da waren es 23 – wiederfinden würden, wäre es ein großer Erfolg.“

Fakten und Zahlen zum Kader:

•  Die Eishockey-Herren stellen mit 25 Spielern die größte Delegation, gefolgt von Ski Alpin (22), Snowboard (17) und Freestyle-Skiing (11).
   
•  Älteste Athletin ist Snowboarderin Claudia Riegler mit 40 Jahren, ältester Athlet Christoph Sumann – der Biathlon-Routinier feierte am 19. Jänner seinen 38. Geburtstag. „Greenhorn“ im Aufgebot ist Ski-Freestyler Marco Ladner – der Tiroler Halfpipe-Spezialist wird am 22. April 16 Jahre alt.
   
• Nicht weniger als 49 Zentimeter Unterschied liegen zwischen der kleinsten Athletin des Olympia-Teams, Skispringerin Chiara Hölzl (1,52 m) und Eishockey-Crack André Lakos (2,01 m). Der Wiener Verteidiger bringt stolze 108 kg auf die Waage – 65 kg mehr als „Leichtgewicht“ Chiara.
   
• Wenn´s um die Anzahl der Teilnahmen an Olympischen Spielen geht, hat Mario Stecher (36) die Nase vorn, für den Kombinierer werden es die 6. Winterspiele sein. 19 Athleten teilen sich derzeit den Rekord bei sechs Teilnahmen, darunter die Österreicher Markus Prock (Rodeln) und Alfred Eder (Biathlon) und die Eisschnellläuferin Emese Hunyady (startete fünfmal für Österreich und einmal für Ungarn).
   
• 45 % der ÖOC-Athleten (59 an der Zahl) sind zum ersten Mal bei Olympischen Spielen mit dabei. Mit Benjamin Maier (Bob) und Miriam Kastlunger (Rodeln) stehen auch zwei Medaillen-Gewinner der Jugendspiele 2010 von Innsbruck im Sotschi-Team. 
   
• Die Liste der erfolgreichsten Olympioniken im ÖOC-Aufgebot führt Thomas Morgenstern an – er hält bei bisher drei Goldmedaillen. Mit Andreas Kofler, den Linger-Brüdern, Benjamin Raich und Kombinierer Mario Stecher stehen darüber hinaus noch fünf Doppel-Olympiasieger im Aufgebot.
   
• Das Bundesland Tirol stellt mit 38 Aktiven (die für Tiroler Klubs starten) die größte Zahl im Aufgebot. Dahinter folgen Salzburg (28), Kärnten (16), Steiermark (13), Oberösterreich (10), Niederösterreich (8), Vorarlberg (5), Wien (2), Burgenland (1). 9 Athleten sind bei ausländischen Vereinen engagiert.

Nicht nur das Sportler-Kontingent ist XXL: 196 BetreuerInnen ergänzen die ÖOC-Delegation. „Jeder Aktive wird auf sein gewohntes Umfeld in Sotschi zurückgreifen können – vom Coach über den Medienbetreuer bis hin zum Physiotherapeuten und Arzt. Nur so kannst Du dann auch am Tag X deine Höchstleistung abrufen“, betonte Generalsekretär Peter Mennel. Die Frage nach dem Fahnenträger/der Fahnenträgerin für die Eröffnungsfeier beantwortete ÖOC-Vizepräsident Prof. Peter Schröcksnadel, seines Zeichens auch Vorsitzender des Wintersportausschusses: „Gemäß seiner bisherigen Erfolge wäre Thomas Morgenstern die Nummer eins auf unserer Liste gewesen. Aber er braucht vor der Qualifikation am 8. Februar möglichst viel Ruhe. Deshalb fiel unsere Wahl einstimmig auf Benjamin Raich. Er hat sich diese Ehre mehr als verdient!“
 

Zum weiteren Countdown:

• Heute, am Nachmittag, wird das ÖOC die Olympia-Mannschaft beim russischen Organisationskomitee nennen (die Frist läuft um Mitternacht ab).
   
• Die Einkleidung der Olympia-Mannschaft läuft Dienstag (von 8 bis ca. 22 Uhr) und Mittwoch (8 bis 11 und 14 bis 17 Uhr). Vienna Marriott, Parkring 12a, 1010 Wien, 1. Stock.
   
• Die Verabschiedung und Vereidigung bei Bundespräsident Heinz Fischer ist für Mittwoch, 29. Jänner, 12 Uhr, angesetzt.
   
• Die Lotterien-Farewell- Feier geht am 29. Jänner, ab 18 Uhr, in der Aula der Wissenschaften (Wollzeile 27a, 1010 Wien) in Szene. Die Live-Übertragung auf ORF 1 läuft von 18.30 bis 19.40 Uhr.
   
• Die ersten ÖOC-Mitarbeiter treffen am 30. Jänner – mit Eröffnung des Olympischen Dorfs – in Sotschi ein.
   
• Der erste von 16 Charterflügen hebt am 1. Februar mit den Rodlern gen Kaukasus ab. Die Haupt-Anreise-Tage sind der 4. und 5. Februar.
   
• Das „Austria Tirol House“ wird am 6. Februar eröffnet (mit Sportminister Gerald Klug). Bundeskanzler Werner Faymann hat sich für den 7. Februar angesagt.