Ramsauer eröffnet Winterspiele für Österreich
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Noch bevor die Olympischen Winterspiele in Peking am 4. Februar eröffnet werden, startet die erste Athletin des Olympic Team Austria in ihren Bewerb. Freeskierin Katharina Ramsauer nimmt am morgigen Donnerstag (18 Uhr Ortszeit, 11 Uhr MEZ) die Qualifikation auf der Buckelpiste in Angriff.
Die 26-Jährige eröffnet die Spiele damit aus rot-weiß-roter Sicht. „Das macht mir eigentlich keinen Druck, auch wenn vielleicht ein paar mehr Augen auf mich gerichtet sind als sonst“, zeigt sich die Salzburgerin vor ihrer Olympia-Premiere unaufgeregt. „Ich bin schon ein bisschen stolz, aber vor allem darüber, dass ich überhaupt hier bin.“
Ramsauer reiste als erste ÖOC-Athletin nach Peking, nach mehreren Trainings wird es am Donnerstag ernst. „Die Buckelpisten-Quali ist bei Olympischen Spielen immer vor der Eröffnung, das ist irgendwie das Besondere an unserer Disziplin. Wir haben ja auch das Dorf eröffnet, das war schon ein cooles Gefühl. Nach und nach sind dann immer mehr Leute gekommen.“
Besondere Bedingungen
Ramsauer schaffte es zu den Spielen, da Melanie Meilinger ihren rot-weiß-roten Quotenplatz aufgrund einer schweren Knieverletzung nicht in Anspruch nehmen konnte. „Ich bin es von Tag zu Tag angegangen, wollte es erst glauben, als ich hier war. Es tut mir leid für Melanie, aber jetzt bin ich hier und will sportlich überzeugen. Es ist ja nicht so, dass ich aus dem Nichts zu Olympischen Spielen fahren darf, denn es war in den letzten zehn Jahren mein großes Ziel, auf das ich hingearbeitet habe.“
Die Qualifikation startet um 18 Uhr Ortszeit bei Flutlicht. Bedingungen, die Ramsauer liegen. „Bei Flutlicht ist die Bodensicht besser, das ist mir eigentlich lieber. Auch wenn wir im Weltcup nur in den USA bei Flutlicht starten, beim Europacup war das früher öfter so. Es wird sicher spektakulär.“
Bei den Alpinen dreht sich vor den ersten Bewerben viel um den Schnee und die Bedingungen. Auch auf der Buckelpiste sind die Verhältnisse ein Thema. „Der Schnee ist bei uns extrem langsam, es ist reiner Kunstschnee“, erklärt
die Olympia-Debütantin. „Ich muss eine kleine Anpassung bei den Sprüngen vornehmen, weil der Weg auf der Schanze länger ist und das Timing beim Absprung passen muss. Das darf aber kein Problem sein, im Training hat es schon gut funktioniert.“
Geschichtsstudentin will ins Finale
Ihre ersten Berührungspunkte mit Olympischen Spielen hatte Ramsauer, wie viele andere AthletInnen im Olympic Team Austria auch, mit Hermann Maiers Sturz in Nagano 1998. Allerdings nicht vor dem TV-Bildschirm, sondern durch die Biographie des „Herminators“. „Als ich das Buch gelesen habe, hat mich die Passage rund um den Sturz in Nagano geprägt. Ich habe mir gedacht, dass ich auch eines Tages zu Olympischen Spielen will. Diese Passion, diese Power – einfach großartig.“
Einige Jahre später steht die Salzburgerin kurz vor ihrer Premiere im Zeichen der fünf Ringe. Eine Erfahrung, die sie, das steht schon vor dem ersten Auftritt fest, nie vergessen wird: „Als Geschichtsstudentin ist hier alles spannend. Das Flair im Olympischen Dorf ist einfach cool, es kommen verschiedene Nationen, Ethnien und Gruppen zusammen – und alles funktioniert.“
Die Zielsetzung für den Bewerb ist klar: Ramsauer will es ins Finale schaffen. „Die Top-20 sind mein Ziel, dann darf ich noch einmal hinunterfahren.“ Und zwar im Finale am 6. Februar – nach der Eröffnung der Spiele.