„Richtig hartes Rennen“
Tadej Pogacar drückte dem 273,9 Kilometer langen Elite-WM-Straßenrennen in Zürich (SUI) einmal mehr seinen Stempel auf, als er 101 Kilometer vor dem Ziel, mit noch vier zu fahrenden Runden attackierte und schließlich als Solist den Sechseläutenplatz erreichte. Zweiter wurde der Australier Ben O'Connor. Dahinter eroberte der Titelverteidiger aus den Niederlanden, Mathieu van der Poel die Bronzemedaille im Sprint einer Verfolgergruppe.
Auf Rang 29, 6:36 Minuten hinter dem neuen Weltmeister, erreichte Felix Großschartner die Ziellinie. „Es war von Anfang an ein richtig hartes Rennen. Ich habe mich nicht gutgefühlt, dass ich noch so weit komme, dachte ich nicht. Ich habe mich durchgebissen, aber Platz 29 ist nichts Aufregendes. Es sind alles richtig gute Radfahrer da vorne, wenn man die Namen liest“, resümierte der Oberösterreicher, dessen Teamkollege bei UAE Team Emirates nun das Regenbogentrikot sich überstreifen konnte.
In einer eigenen Liga
100 Kilometer vor dem Ziel hatte der Slowene alle seine Helfer bereits aufgebraucht, weshalb er sich selbst in die Offensive wagte. „Die Gruppe war weg und eine gefährliche Situation für ihn. Da hat er gezeigt, in welcher Liga er spielt, kann sowas aber allein regeln und ist 100 Kilometer fast solo gefahren. Er ist der Beste der Welt und verdient es sich absolut das Trikot zu tragen. Es freut mich für ihn“, so Großschartner, der selbst chancenlos war in diesem Moment nachzufahren: „Als er wegfuhr, da denkt keiner, das ist zu früh, da will jeder dabei sein. Wenn du das allein fährst, dann kämpfst du auch noch gegen den Wind.“
Der Österreicher fand sich dann in einer der Verfolgergruppen wieder. „Es ist ein wenig kompliziert, wenn viele Nationen einen vor dir haben. Dann will keiner so richtig arbeiten. Hätten wir zusammengeholfen, dann wären wir vielleicht noch einmal zurückgekommen und dann hätte man ein besseres Ergebnis vielleicht einfahren können“, so der Olympia-Teilnehmer, der aber keine Chance hatte, als Pogacar in die Offensive ging: „Als Tadej gefahren ist, bildete sich eine zweite Gruppe. Aber ich hatte nicht die Beine, um dort mitfahren zu können. Danach sah es so aus, als könnten wir nochmals aufschließen, aber es teilte sich wieder.“ Mit Sebastian Schönberger sah noch ein zweiter rot-weiß-roter Athlet die Ziellinie. Er landete auf Platz 76.