Shiffrin holt Stenmark-Rekord
Die 27-jährige US-Amerikanerin schrieb am Freitag in Aare Ski-Geschichte: 3.732 Tagen nach ihrem ersten Weltcup-Sieg in Schweden holte sie an der selben Stell den Stenmark-Rekord. Mit ihrem Sieg im Riesentorlauf hält sie, wie der legendäre Ingemar Stenmark, bei 86 Weltcup-Siegen. Am Samstag im Slalom (10.30/13.30 Uhr, live in ORF1) könnte sie zur alleinigen Rekordhalterin avancieren.
Der heute 66-jährige Stenmark feierte am 19. Februar 1989 seinen letzten Weltcup-Erfolg und war danach über 34 Jahre an der Spitze dieser prestigeträchtigen Wertung, ehe er ausgerechnet in seiner Heimat von Shiffrin eingeholt wurde. Mit 52 Siegen im Slalom, 20 im RTL, fünf in Parallelrennen, fünf im Super-G, drei in der Abfahrt und einem in der Kombination steht die Ausnahmekönnerin auf einer Stufe mit dem Schweden, der den RTL vor dem TV in Stockholm verfolgte.
Gritsch griff nach Top-3
Franziska Gritsch lag nach dem ersten Durchgang mit einem Rückstand von 0,93 Sekunden auf Shiffrin auf Rang drei. Die 25-jährige Tirolerin war damit auf Kurs in Richtung erstes RTL-Podest für die ÖSV-Damen seit über drei Jahren. In der Entscheidung gelang Gritsch, die zuletzt im Kvitfjell ihr erstes Super-G-Podest geholt hatte, aber kein fehlerfreier Lauf, ehe sie wenige Tore vor dem Ziel dann ausfiel.
„Ich wollte attackieren, es ist extrem bitter. Vor dem Ziel ist es glatter, ich habe mich zu weit reingelegt. Alle haben im zweiten Lauf ordentlich zugelegt, deshalb wollte ich auch noch einmal andrücken. Es sind viele Sachen, auf die ich aufbauen kann. Ich werde einfach hart weiterarbeiten“, sagte Gritsch, die Shiffrin gratulierte: „Die Mikaela ist sehr beeindruckend, richtig, richtig cool. Sie arbeitet jeden Tag hart.“
Brunners gelungene Aufholjagd
Somit blieb es Stephanie Brunner vorbehalten, mit Platz 9 ihr bestes Ergebnis in dieser Saison einzufahren. Die verletzungsgeplagte Tirolerin verbesserte sich im zweiten Lauf mit der fünftbesten Zeit um 11 Ränge. „Ein paar Passagen, vor allem über die Übergänge, gehen noch besser. Da fehlt mir doch die Rennroutine. Zuletzt musste ich sogar Trainings abbrechen, weil mir das Selbstvertrauen gefehlt hat. Aber von dem her war es heute ein großer Schritt vorwärts“, bilanzierte die 29-Jährige.
Julia Scheib belegte den 18. Rang (3,08). „Ich muss froh sein, dass ich ein Ergebnis habe, weil ich unten fast ausgefallen wäre. So bin ich happy. Das Vertrauen war nicht so da, wie es sein sollte. Aber das kommt schon, das muss ich nur abwarten. Für mich war das Finale sehr wichtig, da kann ich befreiter fahren. Das heute war Schadensbegrenzung, das muss ich zugeben. Fürs Finale habe ich mehr vor“, sagte die 24-Jährige.
Scheib ist eine von fünf ÖSV-Damen, die beim Weltcup-Finale startberechtigt sind. Ebenfalls unter die Top 25 schafften es die derzeit rekonvaleszente Ricarda Haaser, Gritsch, Brunner und Katharina Liensberger, die in Aare als Viertletzte des ersten Durchganges die Qualifikation klar verpasst hatte. Nicht in Soldeu dabei sind – obwohl sie in Aare noch Weltcup-Punkte holten – Ramona Siebenhofer, Katharina Truppe und Elisabeth Kappaurer.