Es ist ein eigenartiges Gefühl, das Lisa Zaiser plagt. Rund eine Woche nach ihrem Rücktritt vom Schwimmsport ist bei der Kärntnerin viel Wehmut dabei.

„Ich schaue zwar sehr positiv in die Zukunft, aber so schnell kann ich das nicht abhaken. Ich denke, dass ich mein volles Potenzial nicht ausgeschöpft hatte, weshalb es doppelt weh tut.“

Wenn ihre ehemalige Trainingsgruppe Anfang September wieder ins Training einsteigt, wartet auf die 23-Jährige ein anderes Leben, ein anderer Alltag. Aber es ging nicht mehr, die Lendenwirbelsäule ließ eine Fortsetzung der Karriere nicht zu.

„Der Weg zurück war ein ständiges Auf und Ab, ich bin in der Reha an einer Übung gescheitert, die ich schon geschafft hatte. Auf zwei gute Tage folgten zwei weniger gute – und das über ein Jahr lang. Dann bin ich zu der Erkenntnis gekommen: So mache ich mich hin.“

Fortsetzung der Karriere nur mit 100 Prozent. „Ich möchte europaweit um Finalplätze und Medaillen mitschwimmen. Für weniger ist mir der Aufwand zu groß.“

Die Ärzte konnten aber bleibende Schäden nicht ausschließen, sollte es die Olympia-Teilnehmerin mit der Brechstange versuchen. Nun widmet sich Zaiser der Karriere danach – und für die hat sie eine klare Vorstellung. „Ich möchte im Oktober mit dem Lehramt-Studium in Klagenfurt beginnen, weil ich Volksschullehrerin werden will.“

Den Beruf der Trainerin auszuüben, kann sie sich nicht vorstellen. „Dafür bin ich wahrscheinlich zu nett.“

Nur nette Worte hat sie für all die Unterstützer, die sie während ihrer Karriere begleitet haben und jene, die sich zum Karriereende per SMS, WhatsApp oder auf ihren Social Media-Kanälen gemeldet haben.

Vor allem aber für die Menschen im Olympiazentrum Sportland Oberösterreich, wo ihr Stern so richtig aufgegangen ist. „Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Linz. Für Schwimmer gibt es in Österreich nichts Besseres als die Gugl.“