Sprint-Drama um Bronze

Österreichs Mixed-Team holte bei der nordischen Ski-WM in Trondheim Bronze. Schlussläufer Johannes Lamparter sicherte die Medaille mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,2 Sekunden gegen Japans Ryota Yamamoto. Gold ging souverän an Norwegen, Silber an Deutschland.
Die Freude im ÖSV-Team musste jedoch warten, da Japan Protest einlegte. Nach einer Stunde entschied die Jury zugunsten Österreichs. "Es freut uns ungemein. Jetzt werden wir mal groß gratulieren gehen. Wir freuen uns für die Athleten und Athletinnen, die heute keinen leichten Tag hatten, aber bis zum Schluss gekämpft haben", so ÖSV-Cheftrainer Christoph Bieler.
Norwegen gewann zum fünften Mal in Folge in dieser Disziplin. "Das war ein perfekter Tag. Ich konnte meine Runde genießen und musste nicht mehr viel machen. Zu Hause eine Goldmedaille zu holen, bedeutet mir sehr viel", sagte Schlussläufer Jarl Magnus Riiber.
Nach dem Springen lag Österreich auf Rang vier, 17 Sekunden hinter Deutschland. Japan hatte 31 Sekunden Vorsprung, Norwegen war mit 45 Sekunden Vorsprung uneinholbar.
Lamparters Aufholjagd
Startläufer Stefan Rettenegger verkürzte den Rückstand erheblich, doch ein Sturz von Claudia Purker warf das Team zurück. Lisa Hirner konnte den Abstand zu Japan nicht verringern, sodass Lamparter mit 26,7 Sekunden Rückstand in die Loipe ging.
Bei Kilometer 12,8 hatte er Yamamoto eingeholt, doch der Japaner ließ sich nicht abschütteln. Im entscheidenden Sprint setzte sich Lamparter schließlich knapp durch. "Ich wusste, dass ich all-in gehen muss. Dass ich die 30 Sekunden aufholen konnte, hat mir Kraft gekostet. Ich bin unglaublich stolz, dass ich den Zielsprint mal auf meiner Seite habe, wenn es um was geht", sagte er.
Rettenegger lobte seinen Teamkollegen: "Er hat das echt spannend gemacht. Das Zuschauen war nicht einfach, umso größer ist jetzt die Freude. Mehr als Bronze war für uns nicht drinnen. Die letzten Wettkämpfe liefen nicht gut, jetzt haben wir eine Medaille, das hilft für die nächsten Tage."
Auch Purker freute sich: "Vor zwei Jahren habe ich noch zugeschaut, jetzt war ich live dabei. Die Bronzemedaille bedeutet mir sehr viel." Trotz ihres Sturzes war sie zufrieden: "Am Schluss konnte ich nicht mehr und lag plötzlich am Boden. Ich habe versucht, schnell wieder aufzustehen."
Hirner nahm es sportlich: "Es ist unglaublich, das hätte ich mir nicht gedacht. Wir hatten eine schwierige Ausgangsposition, umso schöner, dass es jetzt so ausgegangen ist."