Sprint-Spektakel im Schneetreiben
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Herzschlagfinale im Schneetreiben von Bakuriani. Österreichs junge Loipen-Jäger sorgten für ein Biathlon-Sprint-Spektakel über 7,5 km. Die Mädchen hatten über 6 km nichts mit der Medaillenentscheidung zu tun.
Minus 3, statt minus 11, Schneetreiben statt Sonnenschein – die Bedingungen in der Biathlon-Arena in Bakuriani hatten sich am Freitag für die Athleten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren komplett gedreht. Probleme bereitet das den rot-weiß-roten Burschen Samuel Eder (Startnummer 9), Simon Hechenberger (25), Matti Pinter (50), Simon Grasberger (63). „Es war kein Wind, deshalb hat der Schneefall am Schießstand nicht gestört. Die Ski waren Bombe, danke ans Serviceteam!", erklärte Grasberger, der mit der letzten Startnummer ins Rennen gegangen war.
Er und Teamkollege Simon Hechenberger mischten bis zum letzten Schießen um die Medaillen mit. Nach 2,5 km lag Grasberger auf Rang 3, Hechenberger kam nach 4,9 km als Fünfter mit 49 Sekunden Rückstand auf Platz 1 zum Stehendschießen. „Leider dreimal oben drüber – drei Strafrunden. Ein Jammer“, schüttelte der 17-jährige Saalfeldener, der über 12,5 km noch Platz 5 geholt hatte, den Kopf über Platz 17.
Der 18-jährige Tiroler Grasberger musste nach dem letzten Schießen zwar nur einmal in die Strafrunde, ging als Sechster in die letzte Runde, konnte dort aber das hohe Tempo nicht halten. Der 1,90-Meter-Hüne vom Kitzbühler Ski Club wurde als bester Österreicher Elfter.
"Achterbahn der Gefühle"
Grasberger: „So unmittelbar nach dem Rennen ist es ein bisschen eine Achterbahn der Gefühle gewesen. Die erste Runde war top, da habe ich mich gefühlt, als würde ich fliegen. Am Schießstand der Nuller hat mich natürlich noch mehr beflügelt. Nach der zweiten Runde hatte ich im Stehendschießen leider einen Fehler. Aber das war bei diesen Bedingungen verkraftbar. Aber auf der letzten Runde ist mir leider das Gas ausgegangen, ich bin komplett blau gewesen, das hat man dann im Ziel auch gesehen.“
Matti Pinter belegte mit 5 Schießfehlern und achtbester Laufzeit Rang 25, Samuel Eder schüttelte seine Nervosität ab, musste nach den Schießen jeweils einmal in die Strafrunde und schloss das EYOF-Abenteuer auf Platz 29 im 63-köpfigen Starterfeld in den Top-30 ab. „Nach den zehn Schießfehlern im Einzel bin ich natürlich voll zufrieden über das heutige Ergebnis. Das gibt mir viel Motivation für meine nächsten Rennen. Laufen war auch top, die Strecke war mit dem Neuschnee doch ein bisschen tief, aber ich habe das sehr gut gemeistert.“
Am Sonntag folgt die 4 x 6 km Mixed-Staffel (13:15 Uhr Ortszeit, 10:15 Uhr MEZ). Grasberger gibt sich kämpferisch: „Das große Ziel wäre mit einer Medaille heimzukommen, jetzt gibt es noch eine Chance und die werden wir versuchen zu nützen!“
"Können daraus lernen"
Die Biathlon-Mädchen liefen den Sprint über 6 km. Gold ging an Michaela Strakova (SVK) mit einer Laufzeit von 19:21,9 Minuten, Silber an Ajda Spitalar (SLO, +34,6 Sekunden). Beide waren beim Schießen fehlerfrei durchgekommen. Bronze holte die Tschechin Lucie Jandurova (CZE, 0/2, +43,9).
Für eine Top-Platzierung reichte es für Österreichs Mädchen diesmal nicht. Beste war, wie schon im Einzel über 10 km (7.), Selina Ganner mit Rang 22 (+2:13,2 Minuten). Die Obertilliacherin schoss einen Fehler liegend, zwei stehend.
Die Platzierungen der Teamkolleginnen: 24. Celina Jost (+2:16,3) mit nur einem Fehler stehend, 31. Katharina Puergy (2/1, +2:36,3) und 39. Simone Eder (1/2, +3:00,2).
"Die Loipe war nicht so schnell wie am Montag, es war nicht einfach zu laufen. Drei Schießfehler waren auch nicht optimal. Es war nicht mein bestes Rennen aber ich denke, dass wir alle daraus lernen können", erklärte Simone Eder.
Und Katharina Pürgy blickt in Richtung EYOF-Schlusstag: "Mal sehen, wer von uns starten darf, aber am Sonntag in der Mixed-Staffel haben wir noch eine Chance."
MEDAILLENSPIEGEL
Key Facts Bakuriani 2025
Zeitraum | 09.02.2025 - 16.02.2025 |
Sportarten | 8 |
Nationen | 45 |
Athlet:innen aus Ö. | 51 (W: 15, M: 36) |