Staffel mit Sensationspotenzial
v.l.n.r. Stadler, Willhuber, Strametz, Lindner, Posch (c) ÖLV/Unfried
Die sechste Auflage der Staffel-Weltmeisterschaften am Wochenende auf den Bahamas verspricht Hochspannung, werden doch in fünf Bewerben jeweils 14 von 16 Startplätzen für die Olympischen Spiele in Paris 2024 vergeben.
Österreich ist erstmals mit dabei, um mit der 4x100-m-Damen-Nationalstaffel die zweite EM-Teilnahme in Folge zu sichern und vielleicht sogar die Riesensensation zu schaffen.
Die Besetzung des Events ist so stark wie nie zuvor, da in allen fünf Staffelbewerben 14 von 16 Startplätzen für die Olympischen Spiele in Paris hier vergeben werden. Nur zwei Nationen werden dann später über die Weltbestenliste nachrücken.
Nummer 28 der Welt
Österreich qualifizierte sich mit der 28-besten Zeit, dem aktuellen österreichischen Rekord von 44,18 Sekunden vom letzten Juni. Das Team in Nassau besteht aus Isabel Posch (TS Lustenau), Magdalena Lindner (Union St. Pölten), Karin Strametz (SU Leibnitz), Viktoria Willhuber (LTU Graz) und wird auch in dieser Reihenfolge laufen. Ersatzläuferin ist Katharina Stadler (ULC Linz Oberbank).
Zwei Runden fürs Olympia-Ticket
Bei den Frauen treten über 4x100-m insgesamt 30 Staffeln an. Am Samstag um 19:50 Uhr Ortszeit (1:50 Uhr MESZ) stehen vier Vorläufe auf dem Programm, bei denen sich jeweils die beiden Erstplatzierten für den Endlauf qualifizieren und damit auch ihr Fix-Ticket für Paris gebucht haben.
Am Sonntag um 19:40 Uhr (1:40 Uhr MESZ) geht es dann für die 22 Staffeln auf den Rängen 9-30 des Vorlaufs in drei Zeitläufen um die weiteren sechs Olympia-Startplätze, wobei jeweils die beiden Erstplatzierten sich qualifizieren. Die direkten Duelle stehen daher im Vordergrund - nicht die gelaufenen Zeiten. Um 21:50 Uhr (3:50 Uhr MESZ) laufen die Top-8-Nationen um die Medaillen.
Olympic Team Austria Paris 2024
Ziel Bleibt EM-Qualifikation
In den Olympia-Chroniken muss man weit zurückblättern, um rot-weiß-rote Damenstaffeln im 4x100 m Sprint zu finden. 1936 schied ein Quartett in Berlin (50,0 Sekunden) im Vorlauf aus. 1948 in London erreichten Grete Jenny, Elfriede Steurer, Grete Pavlousek und Marie Trösch-Oberbreyer sogar den Endlauf und wurden mit 49,3 Sekunden Sechste.
"Es wird sicherlich nicht leicht", sagt ÖLV-Trainer Philipp Unfried: "Wir werden unser Bestes geben, um die Chance, die wir haben, einfach zu nutzen." Natürlich wird das auch von den Leistungen und Übergaben der anderen Nationen abhängen, wie nah dann Österreich wirklich an die Olympia-Startplätze herankommt.
"Das Ziel Nummer eins ist es, die Qualifikation für die EM in Rom abzusichern und dann halt zu schauen, wie weit es gehen kann", fügt Unfried hinzu: "Das heißt, am Samstag gut ins Ziel zu kommen und wenn das funktioniert hat, dann können wir am Sonntag ein bisschen mehr riskieren. Das wäre der Plan."
Leistungskurve zeigt nach oben
Vor drei Jahren wurde eine Staffelinitiative in Österreich gestartet, federführend war dabei Nationaltrainer Philipp Unfried. Infolgedessen konnte drei Jahre hintereinander der österreichische Rekord bei den Frauen verbessert werden. Die Bundes-Sport GmbH unterstützt das Staffelprojekt ebenfalls seit zwei Jahren.