Titel ja, Paris nein
Andreas Vojta hat sich beim Linz Marathon seinen 50. österreichischen Meistertitel in der Allgemeinen Klasse geholt, es ist der 49. Einzeltitel. Vom Traum der Olympia-Qualifikation musste sich der 34-Jährige bei zu dieser Jahreszeit unüblich hohen Temperaturen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt aber früh verabschieden.
Er brachte das Rennen in einem angepassten Tempo in einer Zeit von 2:19:15 Stunden zu Ende. „Ich habe wie angekündigt das Risiko in der Tempowahl genommen, alles andere hätte für die letzte Hoffnung Paris keinen Sinn gemacht. Bis Kilometer 15 war ich auf Kurs, hab aber gemerkt, dass ich vom Kreislauf her bereits am Limit bin. Und das ist beim Marathon einfach viel zu früh. Ich habe dann mein Tempo zurückgenommen, um die Restdistanz gut durchlaufen zu können“, kommentierte der Gerasdorfer sein Rennen wenige Minuten nach der Zielankunft.
Er wolle keinesfalls nach Ausreden suchen und auch nicht behaupten, dass es bei anderen Bedingungen gänzlich anders gelaufen wäre. „Aber es war heute einfach zu heiß, um in den Bestleistungsbereich laufen zu können. Die Sonne hat gnadenlos heruntergebrannt, ab Kilometer 25 war es nur noch ein Überlebenskampf“, so Vojta.
Die unüblich hohen Temperaturen Anfang April, die suboptimal für Höchstleistungen in einer Ausdauerdisziplin sind, bescherten dem Olympia-Teilnehmer von 2012, damals noch im 1.500m-Lauf, ein ungünstiges Timing. „Ich bin realistisch genug, zu wissen, dass ich nicht viele Möglichkeiten gehabt hätte, auf den Zug nach Paris 2024 aufzuspringen. Heute war es nicht möglich. Vor dem Start war ich noch ein optimistischer Realist, aber auf der Strecke ist die Realität hart und zeigt wie brutal und brutal anders der Marathon im Vergleich zu andern Laufdisziplinen ist“
Bei den Frauen freute sich die routinierte Carola Bendl-Tschiedel in einer Zeit von 2:52:23 Stunden über ihren ersten Staatsmeistertitel überhaupt.