Überflieger, niemals abgehoben
Stefan Kraft hat sich beim Skifliegen in Vikersund zum dritten Mal nach 2016/17 und 2019/20 den Gesamtweltcup gesichert und damit seine beeindruckende Saison gekrönt.
„Es ist immer etwas Besonderes, die große Kristallkugel zu gewinnen, weil es ein Jahresprojekt ist“, erklärte Kraft. "Das ist sehr viel Arbeit, da steckt sehr viel dahinter, und es helfen mir brutal viele Leute von Trainer bis Umfeld, Familie, Frau, Freunde, die mich immer wieder in die Spur bringen.“ Mit 13 Saisonsiegen und dem Titel als Skiflug-Weltmeister hat Kraft eine nahezu perfekte Saison hinter sich.
Entwicklung Ohne Ende
Obwohl in der Luft zuhause, hebt dieser Adler aber niemals ab. Sein Umfeld beschreibt ihn als stets geerdet, freundlich und wissbegierig. Cheftrainer Andreas Widhölzl lobte Krafts Entwicklung und Effektivität, die durch gezieltes Training und Materialabstimmung weiter gesteigert wurden. „Er hat auch im zarten Alter von 30 noch Entwicklungsschritte gemacht“, sagt Ex-Weltklassespringer Widhölzl. „Die Kotrainer leisten extrem gute Arbeit. Sie haben Bestwerte aufgestellt in dem Jahr, und das ist, wenn man schon älter ist, gar nicht so einfach.“
Offene Kommunikation
Die ÖSV-Adler, die bereits zum dritten Mal in Folge den Nationencup gewonnen haben, profitieren von einer starken Teamchemie und offener Kommunikation. „Wir haben uns das auch über vier Jahre aufgebaut“, so Widhölzl, der die Rückkehr von Daniel Huber auf Topniveau besonders hervorhob. Huber, ein langjähriger Freund Krafts, zeigte in Vikersund mit einem zweiten und ersten Platz seine Klasse.
Der neue ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher, bisher Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination, äußerte sich ebenfalls erfreut über Krafts Erfolg und die Entwicklung des Teams unter Widhölzls Führung. „Es ist unglaublich schön, dass Stefan wieder den Gesamtweltcup gewonnen hat“, so Stecher.
Olympische Spiele 2030
Kraft, der bereits seit zehn Jahren zu den Top-Athleten im Weltcup zählt, blickt nach einer Saison voller Erfolge nun motiviert auf die kommenden Herausforderungen und lässt sogar, wie er im Gespräch mit der APA andeutet, eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2030 als Möglichkeit offen.