Österreich startet am Samstag mit dem Duell gegen Frankreich in die Eishockey-A-WM in Finnland. Dabei könnte sich ein junger Verteidiger noch mehr in die Auslage spielen: David Reinbacher.

Der 18-jährige Vorarlberger wird von zahlreichen Experten als bester Verteidiger für den kommenden NHL-Draft gelistet. In der abgelaufenen Saison verbuchte er für den EHC Kloten 24 Scorerpunkte in 49 Spielen in der höchsten Schweizer Liga.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass das so explodiert. Es hat sich von Spiel zu Spiel immer mehr entwickelt, der Trainer hat mir die Chance gegeben, sehr auf mich vertraut und mir Fehler verziehen. Ich bin natürlich glücklich, wie die Saison verlaufen ist. Ich will einfach den Moment genießen“, so Reinbacher.

„Er bringt das ganze Paket mit. Grundsätzlich will jeder große Verteidiger. Dann ist sehr attraktiv und gesucht, dass er den Schläger rechts hat. Und er hat gute Hände, macht gute Spielzüge, er kann gut schießen, darum war er auch im Powerplay eine feste Größe. Er kann hart spielen, Muskeln muss er noch zulegen. Er hat nicht wirklich eine Schwäche, sondern lauter Stärken“, sagt ÖEHV-Teamchef Roger Bader.

Das sehen auch diverse Scouts und Experten so. Reinbacher gilt als potenzieller Top-10-Pick für den NHL-Draft. Seinen hohen Marktwert kann er mit einer guten WM bestätigen. Im Vorjahr hat Marco Kasper nach einer starken Saison die Scouts bei der Eishockey-WM im finnischen Tampere auch auf der internationalen Bühne überzeugt. Der Kärntner Stürmer wurde schließlich beim NHL-Draft von den Detroit Red Wings als Nummer acht gewählt.
In Tampere wird Reinbacher nicht nur der jüngste Spieler im österreichischen Kader sein, sondern auch der zweitjüngste rot-weiß-rote WM-Verteidiger, seitdem Österreich 1993 erstmals an einer A-WM teilgenommen hat. Lediglich Gerhard Unterluggauer war vor genau 30 Jahren noch jünger.

„Das ist sehr, sehr cool, es macht Riesenspaß. Wir haben eine coole Truppe hier, das ist wie eine Familie. Wir wollen zeigen, dass wir eine A-Nation sind“, sagt Reinbacher, der sich auf die Duelle mit den internationalen Top-Stürmern freut. „Wenn solche Namen auf dich zufahren, muss ich innerlich lachen, es ist eine Freude gegen solche Spieler.“

Rossi: Rückschläge machen stärker

Marco Rossi hat den Sprung in die NHL bereits geschafft, konnte sich im ersten Versuch bei den Minnesota Wild aber nur bedingt durchsetzen. Dennoch zeigt er sich mit seiner Saisonbilanz zufrieden: „Im Großen und Ganzen eigentlich sehr positiv. Sicher waren viele Höhen und Tiefen dabei, aber ich glaube, man braucht einfach einmal so ein Jahr, wo es nicht perfekt geht, weil man viel daraus lernen kann. Es tut ab und zu einmal gut, solche Phasen zu durchlaufen. Für die nächste Saison weiß ich, woran ich arbeiten muss. Jetzt ist der Wille und die Motivation noch größer, weil wenn du einmal oben bist, dann willst du nicht mehr unten sein. Ich bin noch hungriger.

Zum Nationalteam zu stoßen war dem Vorarlberger eine wichtige Sache. „Wenn ich in Nordamerika bin, ist der Gedanke nur dort. Aber als wir ausgeschieden sind, wollte ich unbedingt bei der Weltmeisterschaft dabei sein. Ich habe meinem Agent sofort gesagt, dass ich unbedingt mitspielen will und deshalb freue ich mich jetzt enorm.“

Die Zielsetzung für Finnland ist klar: „Der große Gedanke ist sicher, dass wir unbedingt den Klassenerhalt schaffen wollen. Wir wissen, welche Nationen in unserer Gruppe sind. Ungarn ist ein Pflichtsieg, das muss man ganz ehrlich sagen. Gegen Deutschland und Dänemark müssen wir super spielen, dann werden wir auch gegen sie unsere Möglichkeiten haben. Gegen die anderen Top-Nationen ist es natürlich ebenfalls wichtig, gut zu spielen, aber da müssen wir eher schauen, unser Selbstvertrauen nicht zu verlieren, es vielleicht sogar zu pushen.“