WM-Medaillen als Übergepäck
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Österreichs Rodel-Asse verlassen Whistler mit fünf WM-Medaillen im Gepäck. Am Schlusstag gab es sowohl im Herren-Einsitzer als auch in der Team-Staffel Grund zur Freude.
Nico Gleirscher sicherte sich bei den Titelkämpfen auf der Olympiabahn von 2010 mit Bronze neuerlich eine WM-Medaille. Der 27-jährige Stubaier musste sich im Einsitzer-Rennen lediglich Max Langenhan und Felix Loch beugen, die einen deutschen Doppelerfolg feierten. Langenhan gelang damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Für Gleirscher war es nach Sprint-Gold 2021 und der Silbermedaille von Altenberg die dritte WM-Medaille im Einsitzer.
Nico Gleirscher: „Auf dieser Bahn wird jeder noch so kleine Fehler brutal bestraft. Es war ein richtig enges Rennen, ich bin mit dem dritten Platz im Einzel mega happy. Am Start fehlen zwei, drei Hundertstel, dann geht es noch weiter nach vorne, aber fahrerisch kann ich mir glaube ich nicht viel vorwerfen. In der Team-Staffel haben wir alle kleine Fehler eingestreut, Gold wäre drinnen gewesen. Schade drum, trotzdem freuen wir uns sehr über den zweiten Platz und Silber.“
Europameister Jonas Müller rodelte als zweitbester Österreicher Platz fünf. David Gleirscher, der am Donnerstag mit Madeleine Egle im Single Mixed Bewerb Bronze geholt hatte, schloss die Konkurrenz auf Rang neun ab. Wolfgang Kindl belegte unmittelbar dahinter Platz zehn.
Silber trotz Schrecksekunden
Deutschlands Schlitten, die bei der Generalprobe im Vorjahr in sämtlichen Disziplinen siegreich waren, unterstrichen mit dem Triumph in der abschließenden Team Staffel ihre Vorliebe für die Hochgeschwindigkeitsbahn in British Columbia. Während die stark eingeschätzten Teams aus Lettland, Italien und den USA Federn lassen mussten, behielten Madeleine Egle, Thomas Steu/Wolfgang Kindl, Nico Gleirscher und Selina Egle/Lara Kipp trotz einiger Schrecksekunden die Nerven und holten mit Silber die fünfte ÖRV-Medaille im Rahmen dieser Titelkämpfe.
Drei davon gehen auf das Konto von Egle/Kipp, die an den Vortagen Gold im Disziplinenrennen und gemeinsam mit Steu/Kindl im Mixed Bewerb einfahren konnten. Staffel-Bronze ging sensationell an die das kanadische Team, das auf der Heimbahn nach 2016 wieder eine WM-Medaille gewann.
"Unglaubliches Wochenende"
Selina Egle: „Es war ein unglaubliches Wochenende. Drei Medaillen, davon zwei aus Gold, das kann sich schon sehen lassen, wir sind mega happy!“
Thomas Steu: „Wir haben vor dem Abschlag am Touchpad zwei brutale Banden kassiert. Ich muss mich beim Team für unsere Fehler entschuldigen, Silber ist ein super Ergebnis, ich glaube wir können sehr stolz sein.“
Wolfgang Kindl: „Wir haben mit Weltmeistertitel im Mixed-Doppel gewaltig angefangen, jetzt mit Silber einen positiven Abschluss gefunden. Auch wenn es in den Einzeldisziplinen nicht ganz geklappt hat, der Schwung hat schon gepasst, es sind immerhin zwei Medaillen geworden.“
Madeleine Egle: „Wir haben alle nicht wirklich unsere besten Läufe gezeigt, dachten eigentlich das wir gegen die Deutschen chancenlos sind. Von dem her ist es eh noch recht knapp geworden.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer): „Wir haben uns die gesamte Woche über mit dem Speed in der Bahn schwergetan, uns fehlen bei zweistelligen Minusgraden und dem sehr kalten, trockenen Eis ganz einfach die Erfahrungswerte. Hinzu kommen der flache Start und eine verhältnismäßig kurze Bahn, was du oben verlierst, ist unten raus kaum aufzuholen. Wir haben gewusst, dass es sehr eng wird und einfach alles passen muss, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Unterm Strich reisen wir mit zwei Goldenen und insgesamt fünf Medaillen weiter, das kann sich in Anbetracht der Umstände allemal sehen lassen.“
Volles Programm
Viel Zeit den Erfolg auszukosten, bleibt nicht. Bereits am Sonntag wechseln die Rodel-Asse den Kontinent, landen am Nachmittag in Seoul, von wo es weiter nach Pyeongchang (KOR) geht. Auf der Olympiabahn von 2018 wird am kommenden Wochenende der vorletzte Saisonweltcup ausgetragen. Das Weltcupfinale steigt eine Woche später im chinesischen Yanqing.