WM mit „Heimvorteil"
Beim zweiten Saisonhöhepunkt im Wildwasser haben Österreichs Aktive fast ein „Heimspiel“. Unweit der rot-weiß-roten Grenze werden von Mittwoch bis Sonntag in Bratislava die WM-Medaillen vergeben. Aus österreichischer Sicht geht man daher zuversichtlich in die Titelkämpfe. Corinna Kuhnle nutzte ihre Olympia-Absenz im August dazu, auf der neuen Strecke zu trainieren, die Niederösterreicherin ist eine Hoffnungsträgerin. Bei den Männern führt Felix Oschmautz das Aufgebot an.
Nicht mit dabei ist dafür die Kärntnerin Nadine Weratschnig, die Olympia-Fünfte im Canadier-Einer ist nach den Spielen noch nicht wieder in das Wettkampfgeschehen eingestiegen. Gleiches gilt für Viktoria Wolffhardt.
So tritt in der Slowakei bei den Frauen neben der routinierten Kuhnle nur Antonia Oschmautz an. Zu ihrem Bruder Felix Oschmautz gesellen sich im Aufgebot des OKV Mario Leitner und der 16-jährige Moritz Kremslehner. „Ein kleines Team, aber wir haben durchaus Chancen auf mehrere Finalteilnahmen“, sagte Oblinger. Vor allem Kuhnle sollte im umgebauten Kanal in der slowakischen Hauptstadt um die Spitzenplätze mitmischen können.
Oschmautz feilt an Kleinigkeiten
WM-Medaillen werden auch im Extreme-Slalom vergeben, 2024 auch als neue Disziplin im Olympia-Programm. Die Qualifikationskriterien für die nächsten Paris-Spiele werden im November vom Weltverband (ICF) festgelegt, bisher hat sich aus österreichischer Sicht unter anderem Leitner in der neuen Disziplin gut präsentiert. Oschmautz hat wegen des neuen Olympia-Status zuletzt im Weltcup sein Debüt im Extreme-Slalom gegeben, hält ihn aktuell für technisch wenig anspruchsvoll. Mit seinem fünften Platz war er trotzdem sehr zufrieden.
Der Gesamtweltcup-Vierte hatte zuletzt beim Weltcup in Pau nach einem verpatzten Lauf mit der Ansage „In Bratislava wird es was geben“ aufhorchen lassen. Die Erfolge geben ihm Zuversicht. „Jetzt schaue ich, dass ich auch die Kleinigkeiten richtig hinkriege“, so Oschmautz. „Der Kanal ist komplett neu. Ich würde behaupten, er liegt mir gut. Es ist wirklich cool, wieder einmal einen komplett neu zu lernen. Es ist groß, viel Wasser und steil – auf jeden Fall spektakulär.“
Inspektion Olympia-Kanal in Paris
Nach der WM wird sich Oschmautz eine verdiente Pause gönnen, ehe es im November wieder mit dem Training losgeht. Fixpunkt im Dezember ist dann die erstmalige Inspektion des Pariser Olympiakanals. Die neu gebaute Anlage sieht Oblinger auf der einfachen Seite. Der Olympia-Fünfte 2000 meint, dass weniger Muskelmasse dort dann mehr sein könnte. Andererseits sei auch Tokio nicht ganz so wuchtig, (der kräftige, Anm.) Oschmautz zum Beispiel habe das aber dort gut hinbekommen. Für ihn seien die Voraussetzungen in der Slowakei nun umso besser: „Bratislava ist wuchtig, das sollte ihm entgegenkommen.“