Weiterer Schritt Richtung NHL
Eigentlich würde Marco Rossi dieser Tage bereits wissen, bei welchem NHL-Team er künftig spielt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Verschiebung der NHL-Saison 2019/20 wurde aber auch der Draft von Juni auf Oktober verlegt.
So nutzt der 18-jährige Vorarlberger die zusätzliche Zeit, um sich perfekt auf seinen neuen Arbeitgeber einzustellen. Bei einem Camp in Bruck an der Leitha arbeitete er unter der Leitung der Ex-Spieler Rob Schremp, Markus Peintner und Chris -Harand täglich hart.
Drei Wochen harte Arbeit
„Ich hatte drei coole Wochen. Wir haben am Schuss, der Technik, dem Stickhandling und am Eislaufen gearbeitet“, so der Stürmer.
In den vergangenen zwei Jahren geigte Rossi in der kanadischen Juniorenliga OHL bei den Ottawa 67s auf. In der abgelaufenen Saison zeigte der Youngster seine Klasse. Er kam in 56 Spielen auf 120 Punkte (39 Tore, 81 Assists), beendete den Grunddurchgang als erst zweiter europäischer Spieler als Topscorer und erhielt unzählige Auszeichnungen (u. a. herausragendster und cleverster Spieler und bester Spielmacher). Kein Wunder, dass er für den NHL-Draft als ganz heiße Aktie gehandelt und mit großer Wahrscheinlichkeit in den Top-10 von einem Team ausgewählt wird.
„Noch habe ich nichts erreicht“, will sich der Youngster nicht auf den Vorschusslorbeeren ausruhen. „Ich kann noch viel aus meinem Körper herausholen.“
Steiniger Weg
Rossis Weg in die NHL startet im Oktober. Er wird hart und steinig, doch der Center ist darauf vorbereitet. Jener bis hierher war es nämlich auch schon. Mit 10 Jahren wechselte er in die Schweiz, landete dort drei Jahre später in Zürich.
Rossi: „Diese vier Jahre waren stressig. Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, zur Schule gegangen, um 16 Uhr hat mich mein Vater abgeholt und wir sind rund 1:30 Stunden nach Zürich gefahren. Gegen 24 Uhr waren wir daheim und er hat oft noch für mich gekocht. Das ganze fast immer sechs Mal pro Woche. Das wäre alles nicht möglich gewesen, wäre meine Familie nicht so hinter mir gestanden. Da bin ich extrem dankbar.“
Crowdfunding-Projekt als große Hilfe
Vor dem Wechsel nach Kanda plagten die Familie finanzielle Probleme, die Ersparnisse waren aufgebraucht. Erst durch ein Crowdfunding-Projekt bei „I believe in you“ ermöglichte den Weg nach Ottawa. „So viele Menschen haben an mich geglaubt und mich unterstützt, dafür werde ich immer dankbar sein.“
Revanchieren will er sich mit guten Leistungen in der NHL. Und wenn möglich als erster Österreicher den Stanley Cup gewinnen: „Ich glaube daran. Schon früher konnte ich viele Meisterschaften gewinnen, ich habe genau den gleichen Willen und die gleiche Leidenschaft für die NHL. Ich bin ein Siegertyp.“