Zwei weitere WM-Finali
Am vorletzten Tag der Kurzbahn-Schwimm-WM in Budapest (HUN) ist Österreich in der Abendsession doppelt vertreten.
Simon Bucher schwimmt über 100 Meter Schmetterling sein erstes WM-Finale und Heiko Gigler qualifiziert sich am Samstag über 50 Meter Freistil für sein drittes WM-Semifinale. Mit 21,19 Sekunden verbesserte er seinen Ö-Rekord um 0,06 Sekunden. Es ist nach den 100 Meter Freistil (46,45 Sekunden) seine zweite Ö-Bestmarke in Budapest.
Über 50 Meter Brust scheiden Gigler und Bernhard Reitshammer mit der exakt selben Zeit von 26,34 Sekunden und Rang 20 aus. Lena Kreundl beendet am Samstag mit dem Start über 50 Meter Freistil (42.) ihre lange Karriere und begibt sich in den sportlichen Ruhestand.
"Alles andere ist Bonus"
„Das dritte Semifinale hier in Budapest nehme ich gerne mit, vor allem den Ö-Rekord. Ich habe als Letzter im Semifinale ein wenig gezittert, kann aber mehr als zufrieden sein. Das Rennen war nicht optimal, von dem her hoffe ich, dass ich am Nachmittag noch ein paar Hundertstel nach unten drücken kann. Ich habe schon von Anfang an bei der WM gezeigt, dass ich in guter Form bin. Das der 50er endlich einen neuen Standard setzt, das passt gut. Ich habe es schon ein wenig gespürt, bin doch fünfmal 100 hintereinander geschwommen, das geht nicht an einem vorbei. Aber dementsprechende hat es sich nach dem Rennen sehr ok angefühlt. Ich freue mich auf den Nachmittag, denke dass ich noch ein wenig zulegen kann und hoffe, dass ich den Ö-Rekord nochmal verbessern kann. Alles andere ist Bonus“, so Gigler.
Nach zwölf Jahren Spitzensport geht für Kreundl bei der Kurzbahn-WM in Budapest eine lange, erfolgreiche aber teilweise auch sehr durchwachsene Karriere mit einigen Höhe und Tiefen zu Ende. Die Oberösterreicherin hat am Samstag über 50 Meter Freistil ihren letzten Karriere-Lauf absolviert und hängt den Badeanzug an den berühmten Nagel. Der Abschied fällt wie für viele andere natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber mit einem großen Dankeschön an all ihre Sponsoren und Unterstützer.
„Es ist alles natürlich sehr emotional. Ich habe mich den ganzen Tag über sehr zusammen reißen müssen. Weil ich in den letzten 12 Jahren schon sehr viel erlebt habe und unglaubliche Momente gehabt habe. Wenn man das alles Revue passieren lässt, kommen einem schon ein paar Tränen. Aber das ist auch voll ok. Es war total schön und ich will einfach mit diesem Gefühl jetzt gehen. Vielleicht werde ich noch das eine oder andere Mal bei einem Wettkampf dabei sein und die Teamkameraden anfeuern. Aber jetzt freue ich mich erst mal auf mehr Freizeit und mehr Leben. Ich werde es trotzdem sehr vermissen. Ich bedanke mich bei jedem Einzelnen für das Daumen drücken über die vielen Jahre bei den viele Großereignissen, bei allen Wettkämpfen und Meisterschaften. Es war eine ganz besondere Zeit für mich. “
Viele Highlights
Das erste große Highlight hatte Kreundl 2015 in Netanya mit dem Kurzbahn-EM Finale über 100 Meter Brust. Das letzte große internationale Highlight war die Kurzbahn-WM in Budapest. Dazwischen liegen zwei Olympischen Spiele 2016 in Rio und 2024 in Paris, die Bronzemedaille bei der Kurzbahn-EM in Otopeni 2023 über 200 Meter Lagen, viele Welt- und Europameisterschaften und unglaubliche 103 österreichischen Meistertitel. Aber auch einige Verletzungen und Rückschläge. Wie die Corona-Infektion 2020, die sie mit viel Geduld auskuriert und überstanden hat.
Der künftige Lebensmittelpunkt von Kreundl liegt in Linz. Dort lebt ihre Familie, dort ist ihr größter Freundeskreis und dort wird sie künftig ihre Dienste bei der Polizei absolvieren. Dem Sport wird sie auch in irgendeiner Form erhalten bleiben. Wie genau, das wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Auf jeden Fall als Inspiration für die Jungen und den Schwimm-Nachwuchs.