„Alles für Doppelsieg aufgelegt“

Alessandro Hämmerle hat am Freitag bei der Weltmeisterschaft im Engadin (SUI) die Bronzemedaille im Snowboardcross gewonnen.
Der Olympiasieger und sein Teamkollege Jakob Dusek, der letztlich Vierter wurde, vergaben jedoch bessere Platzierungen, als sie sich im Finale gegenseitig behinderten. Den Weltmeistertitel sicherte sich der Kanadier Eliot Grondin, Silber ging an den Franzosen Loan Bozzolo.
„Es ist unglaublich schade, anders kann ich es nicht sagen. In den vorherigen Runden hat es funktioniert, aber diesmal waren wir anders positioniert. Ich hatte das Gold schon vor Augen“, erklärte Hämmerle im ORF-Interview über die entscheidende Situation.
Er ergänzte: „Ich habe gerufen, aber er hat weiter zugemacht, was verständlich ist. Ich musste jedoch auf das Tor halten. Wahrscheinlich wusste er nicht, dass ich es bin. Es ist brutal bitter, dass wir uns so durchreichen ließen, obwohl wir mehr Geschwindigkeit hatten als die Jungs hinter uns. Es war alles für einen Doppelsieg aufgelegt, und dann geben wir ihn quasi her. Ich freue mich über Bronze, aber es tut mir unheimlich leid für Jakob. Was auf der Strecke passiert, bleibt auf der Strecke.“
Dusek: „Das tut weh“
Auch Dusek zeigte sich enttäuscht: „Er hatte nicht viel Platz, was hätte er machen sollen? Es ist einfach bitter – wir fahren ein so starkes Rennen zusammen, und dann verlieren wir die Plätze eins und zwei im großen Finale. Das tut richtig weh.“
Er räumte ein, dass er nicht wusste, dass es Hämmerle hinter ihm war: „Ich habe die Position absichtlich dicht gemacht, damit es der Fahrer hinter mir schwerer hat. Hätte ich gewusst, dass es Izzy ist, hätte ich ihm mehr Raum gelassen. Niemand will bei einer WM Vierter werden.“
Am drittletzten WM-Tag waren insgesamt fünf Österreicher:innen im Kampf um die Medaillen dabei. Lukas Pachner und Julius Lüftner schieden im Viertelfinale aus, während Elias Leitner bereits im Achtelfinale die Segel streichen musste.
Bei den Frauen war Pia Zerkhold als einzige ÖSV-Starterin am Donnerstag in der Qualifikation gescheitert. Den WM-Titel sicherte sich die Italienerin Michela Moioli, gefolgt von Charlotte Bankes (GBR) und Julia Pereira de Sousa (FRA).