„An eigener Performance messen“
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Am Sonntagabend zieht Head Coach Chris O’Shea seinen Kader erstmals zusammen. Der Stamm bleibt im Vergleich zum Länderspiel-Fenster im November, wo Österreich mit Kroatien (80:91) und den Niederlanden (73:57) jeweils bis ins Schlussviertel voll mithalten konnte, unverändert. So sind mit Sigrid Koizar, Michaela Wildbacher, Anja Fuchs-Robetin, Sarah Sagerer, Sarah Schicher, Sina Höllerl, Sarah Winkler, Simone Sill und Alexia Allesch gleich neun Spielerinnen dabei, die zuletzt gegen die beiden Top-Teams an einer Überraschung kratzten.
Die beiden Youngsters Christina Köppel und Janet Oriakhi sind kommende Woche erstmals in den Kreis des Damen-Nationalteams berufen. Anna Boruta und Rebekka Kalaydjiev, die bislang nur in Testspielen zum Einsatz gekommen sind, komplettieren das Aufgebot. Unter anderem Nina Krisper und Bettina Kunz mussten für die bevorstehenden Länderspiele absagen.
O’Shea zeigt sich mit der Zusammensetzung seines Teams dennoch mehr als zufrieden: „Es war sehr wichtig, dass der Großteil des Kaders zurückkommt, weil wir als Team die nächsten Schritte gehen wollen. Wir haben wieder eine gute Mischung. Bekki und Anna bringen schon einiges an Erfahrung mit, auch wenn sie bislang noch in keinem Quali-Spiel dabei waren. Ich freue mich auch, mit Janet und Christina erstmals zusammenarbeiten zu können. Sie zählen zu unseren talentiertesten Spielerinnen.“
Nächstes Duell mit der Nummer 5
Mit den Spanierinnen kommen die bisher noch ungeschlagenen Tabellenführerinnen in den Hallmann Dome. Bei der 34:75-Auswärtsniederlage im November 2023 in San Cristóbal de La Laguna war die ÖBV-Auswahl noch klar unterlegen. Seither hat sich das Team aber weiterentwickelt und peilt nun ein deutlich besseres Ergebnis an.
„Spaniens Kader ist mittlerweile deutlich verjüngt, verfügt aber immer noch über sehr viel Qualität. Sie sind das zweitbeste Team in Europa und die Nummer fünf der Welt. Es ist eine Ehre, gegen sie vor eigenem Publikum spielen zu können“, erinnert O’Shea an die Rollenverteilung vor dem Spiel. Auf ein Ergebnis-Ziel legt er sich nicht fest. „Wir wollen uns nur an unserer eigenen Performance messen. Ziel ist es, die eigene Leistung weiter zu verbessern, zwischen dem ersten Fenster, wo wir zwei sehr deutliche Niederlagen hatten, zum zweiten Fenster, wo wir beide Spiele eng gestalten konnten, ist uns das gelungen.“
„Sieg gegen ein Top-Team einfahren“
Die auf dem Papier deutlich realistischere Chance auf einen Sieg in der laufenden EM-Qualifikation bietet sich am Sonntag in Zagreb. Bei der knappen 80:91-Heimniederlage im November verhinderten vor allem eine bärenstarke Dreierquote der Kroatinnen (53%) einen rot-weiß-roten Achtungserfolg. „Die Kroatinnen werden auf jeden Fall fokussierter auftreten als zuletzt“, glaubt O’Shea. Die Begegnung in Wien habe den Österreicherinnen aber Selbstvertrauen gegeben. „Wir haben gezeigt, dass wir gegen gute Teams mitspielen, in Führung gehen und bis in die letzten Minuten Chancen auf den Sieg haben können.“
Zum Abschluss verdeutlicht der Head Coach, dass die Mentalität der Spielerinnen nichts mit der Qualität der Gegnerinnen zu tun habe. „Wir wollen gewinnen, egal gegen wen. Früher oder später werden wir einen Sieg gegen ein Top-Team einfahren. Wenn nicht in dieser Kampagne, dann in der nächsten“, so O’Shea.