Aufstieg nach Matchball verpasst
Das ÖVV-Männer-Nationalteam musste sich Donnerstagabend im Finale der CEV European Silver League der Auswahl Israels nach hartem Kampf geschlagen geben, verlor im Raiffeisen Volleydome Ried in 154 Minuten 2:3 (25:22, 27:25, 19:25, 27:29, 14:16). Die Truppe von Headcoach Radovan Gacic verpasste somit den Aufstieg in die Golden League um Haaresbreite.
Am Sonntag im letzten Gruppenspiel in Amstetten war Israel überlegen gewesen, im Volleydome präsentierte sich Rotweißrot aber vor allem in den Elementen Annahme und Service deutlich verbessert. Dazu kam ein Michael Czerwinski in Topform. Von Beginn an lieferten einander die Teams einen offenen Schlagabtausch. Im ersten Satz konnten sich Max Thaller, Alex Berger und Co. von 16:16 auf 20:16 absetzen, so die Basis zur Führung legen.
In Durchgang zwei präsentierten sich die Gäste sehr entschlossen, gingen 6:2 in Führung. Das ÖVV-Team fightete jedoch zurück (11:11). Es war weiter ein Duell auf Messers Schneide: Israel legte noch einmal mit drei Punkten vor (23:20). Österreich konterte erneut, glich aus, wehrte dann Satzbälle ab, um wenig später auch den zweiten Durchgang für sich zu entscheiden.
Die Gacic-Truppe startete sehr gut in Satz drei, führte 9:5. Israel meldete sich jedoch schnell zurück und drehte den Spieß um. Plötzlich lagen die Österreicher 17:22 zurück, waren nicht mehr so solide. Nach 96 Minuten hatten die Gäste ihren ersten Satzgewinn eingefahren.
Matchball im vierten Satz
Die Spieler von Headcoach Itamar Stein waren nun voll in der Partie, hielten den Druck hoch, blockierten stark und führten im vierten Satz 17:13. Das ÖVV-Team bewies aber einmal mehr Kampfgeist. Eine Serviceserie von Noel Krassnig brachte den Führungswechsel. Nun war es auch eine Frage der Nerven: Ein Ass von Mathäus Jurkovics brachte Österreich einen Matchball, die nächsten zwei Punkte gingen aber an Israel. Drei Satzbälle konnten Thaller und Co. in Folge abwehren, den vierten aber nicht mehr – ein Block brachte das 2:2.
Im Tie-Break um den Aufstieg in die European Golden League waren schließlich die Israelis die Glücklicheren. Nach 154 Minuten verwerten sie ihren dritten Matchball.
Topscorer Michael Czerwinski (37), Alexander Berger (16) und Clemens Ecker (11) bzw. Shay Liberman (20), Mark Rura (19) und Iliya Goldrin (15). Die Statistik aus ÖVV-Sicht: Angriffspunkte 70 zu 53 (46% zu 38%), Asse 9 zu 7, Blockpunkte 6 zu 20, Annahme 57% zu 44% und Punkte durch Fehler des Gegners 27 zu 37.
Alex Berger im ORF-Interview: „Wir haben das Spiel eigentlich aus der Hand gegeben. Das ist bitter. Es wäre anders, wenn sie uns so wie in Amstetten keine Chance gelassen hätten. Auch wenn es jetzt schwierig ist, müssen wir den Blick nach vorne richten. Ich denke, dass es eine gute Lehrstunde war. Wir können viel mitnehmen.“
EM-Qualifikation im August
Die Silver League diente den ÖVV-Spielern auch zur Vorbereitung auf die im August beginnende Qualifikation zur CEV EuroVolley 2026. Österreich empfängt zum Auftakt am 17. August Aserbaidschan, elf Tage später trifft Rotweißrot auswärts auf Belgien. Auch die ÖVV-Damen bestreiten im August ihre ersten beiden EM-Quali-Partien, zunächst in Nordmazedonien (17.8.), dann daheim gegen Griechenland (25.08.). Die Rückspiele finden erst im August 2025 statt.