Der Kreis schließt sich
Vor genau zehn Jahren erreichte Reinfried Herbst beim Slalom in Kitzbühel mit Rang zwei seinen ersten Podiumsplatz im Weltcup.
„Das war mein Olympiaticket für Turin, wo ich im Slalom Silber gewann. Jetzt stehen mit Kitzbühel und Schladming, wo ich zwei Mal gewann, die letzten beiden Heimrennen meiner Karriere vor der Türe. Die Vorfreude auf diese Klassiker ist sehr groß", freut sich der Salzburger.
Der 37-Jährige absolviert heuer seine letzte Saison im Weltcup. Im Jahr 2001 bestritt er in Kitzbühel sein erstes Weltcup-Rennen, in der Saison 2004/05 die erste volle Weltcup-Saison.
Dabei erzielte der Salzburger elf Weltcupsiege, kam 16 Mal aufs Podium, gewann in der Saison 2009/10 den Slalom-Weltcup und Silber bei den Olympischen Spielen in Turin 2006.
„In den letzten zehn Jahren konnte ich mich im Slalom unter den Top-30 halten. Ich habe viele Erfolge gefeiert, obwohl ich oft verletzt war und auch auf den Verletztenstatus verzichtet habe. Der Skisport taugt mir, aber durch die körperlichen Voraussetzungen wird es immer schwieriger gegen die junge Garde zu bestehen. Die Routine steigt natürlich mit dem Alter, aber auch Stürze und Verletzungen bleiben hängen. Um die letzte Risikobereitschaft, die man heutzutage im Slalom braucht, einzugehen - damit beschäftige ich mich derzeit intensiv im Training", sagt Herbst.
Gerade mit dem Klassiker in Kitzbühel verbindet Reinfried Herbst eine Menge: „2001 fuhr ich mein erstes Weltcuprennen in Kitzbühel, 2006 holte ich dort meinen überhaupt ersten Stockerlplatz in meiner Karriere, was das Olympia-Ticket für Turin bedeutete."
Der Sieg am Ganslernhang blieb ihm verwehrt. Zwei Mal lag er nach dem ersten Durchgang in Führung und schied im zweiten Lauf aus. Und jedes Mal - 2009 und 2010 - gewann der Salzburger zwei Tage später das Nightrace in Schladming. "Da sieht man, wie nahe Höhen und Tiefen im Skisport beisammen liegen."
Die Vorfreude auf die letzten beiden Weltcup-Rennen in Österreich ist riesengroß. Die Saison bisher verlief nicht nach Wunsch: "Aber ich werde mich am Wochenende in Kitzbühel und in Schladming voll ins Zeug hauen, um meinem Fanclub und den Skifans vor einer traumhaften Kulisse etwas zurückzugeben; egal, welches Ergebnis dabei rausschaut."
Die Leidenschaft für den Skisport ist nach wie vor da. Aber Herbst bleibt realistisch: "Mit all den Wehwehchen und dem lädierten Knie wäre es nicht normal, wenn ich ganz vorne mitfighten könnte. Ich will die letzten Österreich-Rennen meiner Karriere genießen."