Die Spiele sind eröffnet
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024 am Freitagabend wurde zu einem historischen feierlich-bunten Regentanz der Seine entlang. Mit fulminanter Lichtershow am Eiffelturm und einer spektakulär besetzten Schluss-Staffel des Olympischen Feuers.
Historisch, weil es die erste Olympia-Eröffnung außerhalb eines Stadions war. Feierlich-bunt, weil sich tausende Fans trotz Schlechtwetters die Boots-Parade der Athlet:innen, die kurz nach 19.30 Uhr von der Pont d'Austerlitz aus loslegte, nicht entgehen ließen.
Die Route führte entlang mehrerer Sehenswürdigkeiten und endete nach sechs Kilometern am Trocadéro, in der Nähe des Eiffelturms, wo die Spiele der XXXIII. Olympiade um 22:54 Uhr von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an der Seite von IOC-Präsident Thomas Bach offiziell eröffnet wurden.
Von Lady Gaga bis Dion
Die Show beinhaltete Tanzperformances, Wasserspiele und Projektionen auf Brücken. Lady Gaga trat als erster internationaler Star auf, ihre Darbietung war eine Hommage an das französische Revue-Theater. Im Finale Grande war es die kanadische Sängerin Céline Dion, die Édith Piafs „Hymne à l'amour“ zum Besten gab.
Von Zidane bis Riner
Die französische Fußball-Legende Zinedine Zidane übergab am Trocadéro-Laufsteg als einer der letzten Fackelträger das Olympische Feuer an den spanischen Tennis-Star Rafael Nadal übergab. Das Line-up ging mit spektakulären Namen weiter, darunter Michael Phelps, Martin Fourcade, Carl Lewis, Amelie Mauresmo, Laure Manaudou, Serena Williams oder Tony Parker. Das Feuer entzündete am Ende die dreifache Olympia-Siegerin über 200 und 400 Meter Marie-José Pérec gemeinsam mit dem dreifachen Judo-Olympiasieger Teddy Riner, der in Paris seine fünften Spiele bestreiten wird. Das Olympische Feuer flog mit einem Heißluftballon in den verregneten Nachthimmel von Pariser.
206 Nationen feiern im Regen
Insgesamt sind 206 Nationale Olympische Komitees bei den Spielen vertreten. Die Parade der Athlet:innen fand trotz des Regens auf der Seine statt. Über 6.000 der rund 10.500 Sportlerinnen und Sportler waren anwesend. Traditionell führte das griechische Team die Parade an, gefolgt vom Flüchtlingsteam des IOC mit der in Österreich lebenden Flachwasser-Kanutin Saman Sultani.
30 österreichische Athlet:innen
Das österreichische Team, bestehend aus 30 Athlet:innen sowie 36 Betreuern, präsentierte sich im ersten Block der Parade in einem Boot mit Aserbaidschan und Bahamas. Die rot-weiß-rote Flagge trugen Österreichs Olympia-Silbermedaillengewinnerin im Judo Michaela Polleres und der Olympia-Vierte im Kanu Felix Oschmautz.
Aufgrund der schlechten Wettervorhersage entschlossen sich einige aus dem Olympic Team Austria, verständlicherweise nicht an der Eröffnungsfeier teilzunehmen, darunter der Badminton-Spieler Collins Filimon. Andere ließen sich das Live-Erlebnis nicht nehmen, darunter die Schwimmer Simon Bucher und Martin Espernberger, die Beach-Volleyballer Julian Hörl und Alexander Horst, Tennisspieler Sebastian Ofner oder Bogenschützin Elisabeth Straka, die am Vortag bereits ihren ersten olympischen Auftritt absolviert und sich als Zehnte der Platzierungsrunde in eine gute Ausgangsposition gebracht hatte. Auch Taekwondo-Kämpferin Marlene Jahl, die von einem Kurz-Trainingslager mit dem französischen Team gekommen war, Tischtennis-Europameisterin Sofia Polcanova, Turnerin Charlize Mörz, Trampolin-Kollege Benny Wizani oder Valentin Bontus, Alina Kornelli, Lukas Mähr, Lara Vadlau und Lukas Haberl, die vom Segel-Team extra aus Marseille angereist waren, waren mit von der Bootspartie.
Rund 120 Staats- und Regierungschefs verfolgten gemeinsam von der Ehrentribüne am Trocadero die Zeremonie, darunter Bundeskanzler Karl Nehammer, der Stunden zuvor noch im Austria House im Pavillon Montsouris vorbeigeschaut hatte. US-Präsident Joe Biden wurde von First Lady Jill vertreten.