"Die Vorfreude auf Paris ist riesig!"
Dieser Titel hat für Susanne Gogl-Walli einen ganz besonderen Stellenwert.
Am Donnerstagabend wurde die Leichtathletin im Palais Kaufmännischer Verein in Linz als „Oberösterreichs Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet.
Für die 27-Jährige eine Premiere, die sie jedoch aus der Ferne miterlebte. Denn Gogl-Walli absolviert im Rahmen des ÖOC-Trainingslagers in Belek ihren ersten Block für die Olympia-Saison.
Fokus auf die Technik
Gemeinsam mit Trainer Wolfgang Adler, der vor kurzem seinen Lebens-Mittel- und Arbeits-Schwerpunkt in die Schweiz verlegt hat. „In den letzten Wochen habe ich nach Plan trainiert, aber jetzt schauen wir, dass wir die gemeinsamen Trainingseinheiten optimal nützen.“
Der Fokus liegt auf der technischen Arbeit, zurück in Österreich wird die 400-m-Läuferin dann wieder solo trainieren.
„Im Aufbau ist es einfacher, da kann ich vieles selbstständig machen. Im Dezember ist aber noch ein weiteres Trainingslager geplant, und wenn die Wettkämpfe näher rücken, werde ich viel Zeit in der Schweiz verbringen“, vertraut Gogl-Walli für das Feintuning und also das Suchen von Finden von Zehntel- und Hundertstelsekunden auf das geschulte Auge ihres Trainers.
Als Ehepaar zu Olympia?
Und in Belek auch auf den Support von Ehemann Michael Gogl, seines Zeichens Radprofi im World Tour-Team Alpecin-Deceuninck. Als vierfacher Tour de France-Teilnehmer ist dieser nicht nur ausgewiesener Frankreich-Experte, läuft alles nach Plan, ist das Ehepaar Gogl-Walli/Gogl nächstes Jahr gemeinsam in Paris am Start.
„Michi hat ernsthafte olympische Ambitionen – es wäre ein Wahnsinn, wenn wir beide dabei sein könnten. Wir geben uns gerade in Situationen wie diesen sehr viel Energie“, weiß die bereits für die Olympischen Spiele qualifizierte WM-Halbfinalistin um die Vorzüge einer Partnerschaft mit einem Top-Athleten.
Auch deshalb gab es grünes Licht vom Coach für das gemeinsame Olympia-Kick-off. Adler: „Normalerweise reisen meine Athlet:innen ohne Partner ins Trainingslager, aber die beiden ergänzen sich perfekt.“
Gezielte Paris-Vorbereitung
Dass sie ihr Paris-Ticket bereits gelöst hat, macht in der Vorbereitung vieles einfacher. „Es war die letzten Jahre immer so, dass ich im Sommer für die Großereignisse qualifizieren musste – jetzt bin ich schon qualifiziert und kann mich dementsprechend gezielter vorbereiten. Ich muss nur die Wettkämpfe bestreiten, die sinnvoll für mich sind, und muss mich nicht auf Punktejagd begeben. Ich freue mich schon jetzt riesig auf die kommende Saison.“
Und auch dem olympischen Höhepunkt blickt sie gelassen(er) entgegen. „Es ist schon jetzt eine enorme Vorfreude da. Ich war in Tokio zum ersten Mal dabei und musste mich mit den Spielen an sich vertraut machen. Es war quasi ein Kennenlernen – für Paris setze ich mir aber schon höhere Ziele.“
Ein weiteres ist der österreichische Rekord: „Das wäre meine Traummarke, aber jedes Zehntel ist extrem harte Arbeit. Wenn ich gesund bleibe, muss ich mir um die Leistung keine Gedanken machen.“