Drama um Kriechmayr
Die Abfahrt in Wengen wurde am Samstag für Österreich zu einem bitteren Tag. Vincent Kriechmayr stürzte kurz vor dem Ziel schwer und könnte sich drei Wochen vor der Heim-WM in Saalbach am Knie verletzt haben. Während die Schweizer Marco Odermatt und Franjo von Allmen einen Doppelsieg feierten, war Otmar Striedinger als 17. bester Österreicher.
Kriechmayr, der im Super-G noch Platz zwei belegt hatte, verlor bei der vorletzten Kurve die Balance und schlug mit voller Wucht ins Begrenzungsnetz ein. Zwar kam der 33-Jährige noch auf den Beinen ins Ziel, musste dort jedoch gestützt werden. „Die Bilder verhießen nichts Gutes“, berichtete der ORF, denn Kriechmayr konnte sein rechtes Bein kaum belasten und klagte über „starke Schmerzen im Knie“. Der Oberösterreicher wurde umgehend zur Untersuchung nach Innsbruck gebracht. Eine blutige Nase blieb ein sichtbares Andenken.
Für die übrigen Österreicher verlief die Abfahrt ebenfalls enttäuschend. Striedinger landete mit 2,39 Sekunden Rückstand auf Rang 17. Stefan Babinsky wurde 21., Daniel Hemetsberger holte als 28. gerade noch Weltcup-Punkte.
Den Sieg sicherte sich der Schweizer Marco Odermatt, der mit 0,31 Sekunden Vorsprung auf Franjo von Allmen triumphierte. Miha Hrobat aus Slowenien wurde Dritter. Odermatt holte sich bereits seinen dritten Abfahrtssieg in Wengen in Folge und zog damit mit Rekordhaltern wie Franz Klammer gleich. „Wenn man vor vollem Haus in Führung gehen kann, ist das extrem schön. Es hat sich genau gleich gut angefühlt wie letztes Jahr“, so der 27-Jährige.
Die längste Abfahrt im Weltcup-Kalender zeigte einmal mehr ihre Gefährlichkeit. Neben Kriechmayr stürzte auch der Franzose Blaise Giezendanner schwer und musste mit dem Helikopter geborgen werden. Der Start war aufgrund von Windböen um 15 Minuten verschoben worden. Am Sonntag steht der Slalom (ab 10.15 Uhr live ORF1) auf dem Programm.