Eder: "Es ist sehr gefährlich"
Alle Jahre wieder! So könnte das Motto von Simon Eder lauten. Der 39-Jährige zählt seit Jahren zur Weltspitze und ist als Vorbild für viele junge Athlet:innen gereift. Im WM-Winter will es der Salzburger noch einmal wissen – es könnte eventuell die letzte Saison seiner Karriere sein.
Aktuell soll für die heimischen Biathlon-Asse in Osttirol der Feinschliff für den nahenden Saisonstart im finnischen Kontiolahti erfolgen. Doch wer von gemütlichen Einheiten ausgeht, der liegt komplett daneben – dafür sorgt der neue Cheftrainer Vegard Bitnes. Auf einer rund zwei Kilometer langen Runde, gespickt mit zahlreichen Höhnmetern, herrschen einmal mehr perfekte Bedingungen. „Es ist immer gewaltig, was die Verantwortlichen hier leisten. Jetzt holen wir uns mit richtig harten Belastungen den letzten Feinschliff für den Weltcup. Der Winter rückt näher und trotz meiner Routine spüre ich die Anspannung, die von Tag zu Tag steigt“, erklärt Eder und versprüht in gewohnter Manier viel Freude. Noch warten auf die österreichischen Biathlet:innen einige intensive Trainingstage, ehe in knapp einer Woche das ÖSV-Team für den Weltcup-Auftakt bekanntgegeben wird. Als Grundlage für die Kontiolahti-Ticketvergabe werden zwei interne Qualifikationsrennen herangezogen. Seinen Fixplatz hat Simon Eder, der „Oldie“ im Team.
Schritt für Schritt hinarbeiten
„Ich habe nach wie vor Riesenspaß daran, auch wenn mich nach der letzten Saison eine Corona-Infektion zurückgeworfen hat. Speziell bei den Ermüdungswerten hat man das erkannt, und so konnte man keine Konstanz ins Training bringen“, berichtet der dreifache Olympia-Teilnehmer. Bei den Etablierten kann er nach dem Rücktritt von Julian Eberhard auch auf Felix Leitner hoffen. „Wir schauen, dass wir noch das ein oder andere Prozent an Leistung herausholen können“, ließ der Tiroler wissen.
Mit dem Nachrücken jüngerer Athleten an die Spitze müsse man Geduld haben, wie Eder anmerkte. „Im Ausdauersport passiert nichts von heute auf morgen, Wunder passieren da nicht. Wir versuchen uns Schritt für Schritt hinzuarbeiten. Das gelingt uns bis jetzt ganz gut. Es haben ein paar Athleten einen Schritt gemacht über hartes Training.“ Die Wochen vor Saisonstart seien nach Meinung des erfahrenen Athleten dabei besonders bedeutend. „Es ist eine schwierige Zeit. Es ist sehr gefährlich, dass man da ein bisschen zu viel tut und das Training richtig gestaltet.“