EM-Bronze für 49er-Duo
Der Schlusstag bei der Europameisterschaft vor Vilamoura (POR) ist ohne Rennen zu Ende gegangen. Die zu schwachen Windverhältnissen ließen in keiner Klasse einen Startversuch zu. Damit wurden die Ergebnisse bis Sonntagabend als offizielles EM-Resultat gewertet.
Benjamin Bildstein und David Hussl behielten dadurch ihren dritten Gesamtrang und krönen eine herausfordernde Saison mit der Bronzemedaille. Für das Duo vom Yacht Club Bregenz ist es die zweite gemeinsame EM-Medaille, 2020 holten sie bei der Heim-EM am Attersee Silber.
„Es ist wirklich schön, wieder mal eine Medaille geholt zu haben. Es war keine leichte Saison für uns – aber wir haben uns sehr gut entwickelt. Entscheidend für unsere Erfolge ist ein gut aufgesetzter Plan. Wir wissen aus den letzten Jahren was zählt und das können wir dann im entscheidenden Moment doch immer abrufen. Das ist uns auch hier gelungen. Unser Team ist großartig, der Weg – vor allem was ‚Decision Making‘ und den mentalen Bereich betrifft – stimmt und wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Ab jetzt ziehen wir bis zu den Olympischen Spielen voll durch, darauf ist auch unser Plan ausgelegt. Bei dieser Regatta haben wir die Bestätigung für die gesetzten Trainingsschwerpunkte bekommen – das ist sehr wichtig für die nächsten Schritte. Wir kommen in den Prozessen weiter, das motiviert uns. Wir wissen genau, woran wir arbeiten müssen. Es ist noch viel zu tun und darauf freuen wir uns“, sagt Steuermann Benjamin Bildstein.
„Es war definitiv eine sehr spezielle Woche, geprägt von sehr wenig Wind. Wir haben es geschafft, von Beginn an eine gute Leistung abzurufen. Die Bronzemedaille bestätig unsere gute Arbeit im Training und zeigt, dass wir uns in vielen Bereichen wieder gesteigert haben. Es hat einfach Spaß gemacht, zu segeln – und das ist die Hauptsache. Wir werden definitiv weiter darum kämpfen, noch besser zu werden. Die Medaille gibt uns einen großartigen Push für die kommenden Aufgaben", ergänzt Vorschoter David Hussl.
Das Duo vom Yacht Club Bregenz fliegt bereits am Dienstag mit weiteren Athlet:innen vom österreichischen Segel-Nationalteam nach Gran Canaria und nimmt unter Kapitän Thomas Zajac am Gold Cup der Star Sailors League teil. Anschließend folgt noch im Dezember ein Trainingsblock vor Vilamoura, zu Jahresbeginn übersiedeln die EM-Dritten nach Lanzarote.
Keanu Prettner und Jakob Flachberger hat die Flaute die Chance auf die mögliche Teilnahme am Medal-Race genommen, mit Gesamtrang 9 sorgen die beiden Talente vom Union Yacht Club Wolfgangsee dennoch für einen starken Saisonabschluss.
Auch Haberl/Frank jubeln
Auch im Nacra 17 wurde am Schlusstag nicht mehr gesegelt, womit Lukas Haberl und Tanja Frank die Europameisterschaft auf Rang 4 beenden – und ihren größten gemeinsamen Erfolg feierten. Schon am Vortag fixierte das Duo den Quotenplatz in der Katamaran-Klasse für die Olympischen Spiele 2024.
„Die Freue ist riesengroß. Das Erreichen des Nationentickets bei der Europameisterschaft war unser großes Ziel – und das haben wir geschafft. Ich bin unglaublich glücklich, dass wir hier unter Druck so erfolgreich performt haben. Der vierte Rang in der EM-Wertung ist gleichzeitig unser größter gemeinsamer Erfolg. Wir sind stolz darauf, dass wir über die ganze Woche so konstante Ergebnisse auf das Wasser gebracht haben. Das war bei den durchgehenden Leichtwindbedingungen und drehenden Windverhältnissen nicht einfach – aber wir haben immer einen Weg gefunden, die Herausforderungen anzunehmen und positiv zu bewältigen. Mit dem Quotenplatz in unserer Klasse fällt nun auch ein wenig Druck ab. Dadurch haben wir nun die Möglichkeit, unsere weiteren Vorbereitungen auf die neue Saison ganz anders zu strukturieren, um noch besser zu werden“, sagt Tanja Frank.
In 13 Rennen fuhr das Duo fünfmal in die Top-5, nur dreimal blieben sie außerhalb der Top-10. „Es fühlt sich gut an. Platz vier bei der Europameisterschaft und gleichzeitig das Erreichen des Nationentickets sind die bislang größten Erfolge meiner Karriere. Wir verfallen jetzt aber nicht in Euphorie: Für uns war es ein wichtiger Schritt innerhalb unserer Olympia-Kampagne – und dieser motiviert uns, setzt viele Kräfte für die anstehenden Monate frei. Wir müssen nun weiter hart und viel trainieren, um dann bei den Spielen dabei zu sein und in Top-Form antreten zu können. Wir wollen über den Winter besser, schneller werden und 2024 unser Leistungsmaximum abrufen“, fügt Steuermann Lukas Haberl an.
Laura Farese und Matthäus Zöchling beenden die kontinentalen Titelkämpfe in der offenen Klasse auf Rang zwölf, in der Juniorenwertung fuhr das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee zu Silber.
Steuerfrau Farese bezeichnet die EM dennoch eine „durchwachsene Regatta“. Vor allem zu Beginn hatte man mit „den Leichtwindbedingungen zu kämpfen“ gehabt und segelte zu inkonstant. „Bei diesen Verhältnissen müssen wir uns definitiv noch steigern, auch an den Starts gilt es zu arbeiten. Dafür wollen wir die Winterpause nutzen, um dann mit Saisonstart 2024 wieder voll angreifen zu können“, so die Burgenländerin weiter.