„Gesamtpaket“ war zu wenig
Spannender Abschluss des ersten Bob-Wochenendes in St. Moritz-Celerina. Nach dem ersten Lauf trennte die ersten vier Teams beim Viererbob-Bewerb der Herren auf der einzigen Natur-Eisbahn im Weltcup gerade einmal eine Hundertstelsekunde. Markus Treichl startete mit Sascha Stepan, Sebastian Mitterer und Kristian Huber mit der drittbesten Zeit, bewies in der Bahn einmal mehr seine Qualitäten und erfuhr sich mit Rang sechs eine starke Ausgangsposition. Im entscheidenden Durchgang schlichen sich im unteren Teil der Strecke jedoch kleine Unachtsamkeiten ein. Am Ende rutschte der 31-Jährige, der sich in dieser Saison bislang in der absoluten Weltspitze festsetzen konnte, einen Platz nach hinten und wurde starker Siebenter. In der Gesamtwertung verteidigte das Quartett nach drei von acht Rennen den fünften Rang.
"Nicht restlos zufrieden"
„Der erste Lauf war schwer in Ordnung. Dann haben wir leider am Start schon ein bisschen nachgelassen und ich habe speziell im unteren Teil nicht alle Kurven sauber getroffen. Das ist dann im Gesamtpaket, wo es um jedes km/h geht, unterm Strich zu wenig, auch wenn Platz sieben immer noch ein sehr gutes Ergebnis ist. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass wir nicht ganz zufrieden sind“, so Treichl.
Lernprozess für Mandlbauer
Für den zweiten österreichischen Bob sollte der Vierer auf der Natur-Eisbahn in St. Moritz gar nicht nach Wunsch verlaufen. Jakob Mandlbauer verpasste mit Adam Wiener, Dominik Hanschitz und Lukas Zech nach einem fehlerbehafteten Lauf mit einem Rückstand von 1,48 Sekunden und Platz 22 die Qualifikation für den zweiten Durchgang.
„Es war heute leider keine gute Fahrt von uns. Das hat sich vom Anfang bis zum Ende durchgezogen. Solche Tage soll es geben. Wir sind extrem enttäuscht. Wichtig ist, dass wir unsere Lehren daraus ziehen und es das nächste Mal wieder besser machen. In zwei Wochen, wenn wir wieder hier in St. Moritz sind, wollen wir es besser machen und stabile Fahrten hinunterbringen. Jetzt geht es aber mit viel Motivation zum Heim-Weltcup nach Innsbruck-Igls“, resümiert Mandlbauer.
Der Sieg ging in einer Zeit von 2:09,13 Minuten an das deutsche Quartett Friedrich/Sommer/Schüller/Straub, das sich vor seinen Landsmännern Lochner/Fleischhauer/Bruckert/Bauer (+0,23 Sekunden) durchsetzen konnte. Die Briten Hall/Lawrence/Greenwood/Cackett (+0,30 Sekunden) schafften es mit einem Vorsprung von einer Hundertstelsekunde als Dritte noch aufs Siegespodest.
Top-10-Platz für Beierl
Nach der Verschiebung des Monobob-Bewerbs am Samstag griff Katrin Beierl ausnahmsweise erst am Sonntag mit Teamkollegin Nicola Pichler ins Renngeschehen ein. Im vierten Zweierbob-Bewerb der Saison konnte sich das österreichische Duo im zweiten Lauf nach Rang 11 noch einmal steigern, zeigte sich in der Bahn verbessert und beendete das Rennen schlussendlich mit Platz 10 (+1,69 Sekunden) erneut in den Top-10, ex aequo mit den US-Amerikanerinnen Sylvia Hoffman/Lolo Jones.
„Es waren heute leider keine guten Läufe. Im ersten Durchgang bin ich zu kurz angelaufen, die zweite Fahrt war dann um einiges besser. Es waren Fehler dabei, das summiert sich bis zum Ende. Diese sollten mir nächste Woche nicht mehr passieren. In Innsbruck bin ich bislang sehr stabil in der Bahn gewesen, aber es hängt einfach sehr viel vom Start ab. Wir werden uns gut vorbereiten und hoffen, dass wir uns wieder steigern können“, sagt Beierl.
Die deutschen Teams dominierten auch den Zweierbob-Bewerb in St. Moritz-Celerina nach Belieben. In einem Hundertstelsekundenkrimi setzten sich erstmals in dieser Saison Kim Kalicki und Leonie Fiebig in 2:16,85 Minuten durch. Laura Nolte/Deborah Levi (+0,05 Sekunden) und Lisa Buckwitz/Neele Schuten (+0,42 Sekunden) folgten auf den Plätzen zwei und drei.