Gold-Rausch! Skispringer die Nummer 1
Kurz nach der 100. EYOF-Medaille durch das Alpin-Team folgte bereits Nummer 101 – und wieder glänzte sie in Gold! Die Skispringer Louis Obersteiner, Andre Fussenegger, Raffael Zimmermann und Jonas Schuster sicherten sich bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen in Finnland im Teambewerb der Burschen den Sieg.
Obersteiner (93,0/93,0 Meter) brachte das rot-weiß-rote Quartett auf der mittleren Salpausselkä-Schanze (HS 100) in Lahti im ersten Durchgang in Führung. Diese sollte bis zum Ende nicht mehr abgegeben werden. „Wir wollten diese Medaille unbedingt und haben gewusst, dass wir das Zeug dazu haben. Ich bin einfach nur überglücklich, ich kann gar nicht mehr aufhören zu lachen“, strahlt Startspringer Obersteiner. Der 17-jährige Wiener Stadtadler, der einst als erster Wiener den prestigeträchtigen Alpen Cup für sich entscheiden konnte, nutzte den vierten Platz im Einzel als Motivation: „Ich konnte den Teambewerb kaum erwarten, am liebsten wäre ich gestern nach dem Einzel gleich noch einmal gesprungen. Mit der Medaille will ich beweisen, dass Herkunft oder Anfahrtsweg zum Training kein Hindernis ist, um etwas zu erreichen. Ich stehe als Großstädter als EYOF-Goldmedaillengewinner hier – verrückt!“
Fussenegger (90,0/89,0 Meter) und Zimmermann (87,0/91,0 Meter) zeigten jeweils mit zwei starken Sprüngen auf. „Es ist schon besonders, wenn man oben sitzt und weiß, dass man für das Team und nicht nur für sich selbst springt. Es gibt einem aber eher Sicherheit, weil man weiß, dass noch drei andere großartige Teamkollegen springen“, so der Vorarlberger Fussenegger, mit 19 Jahren der Erfahrenste im Team. Der 18-jährige Tiroler Zimmermann ergänzt: „Die durchwachsenen Sprünge im Einzel habe ich schnell abgehakt, heute bin ich wesentlich zufriedener. Jetzt als Goldmedaillengewinner hier zu stehen, ist unglaublich schön.“ Fussenegger und Zimmermann konnten den Triumph im Zielbereich mit ihren Familien, die extra angereist waren, feiern. Zimmermann: „Das ist besonders schön. Mama und Papa unterstützen mich schon seit Jahren und ermöglichen mir so viel. Ich bin einfach dankbar.“
Dankbar zeigte sich auch Schuster. Der Goldmedaillengewinner vom Einzel hatte im ersten Durchgang (90,0 m) zu kämpfen, steigerte sich jedoch im Finale (92,0 m) und also dann, als es darauf ankam. „Gestern hat es mit Medaillenzeremonie und Interviews lang gedauert, vielleicht ist das noch ein bisschen in den Knochen gesteckt. Die anderen drei Jungs haben es super gemacht, da wusste ich als Letzter, dass es passen wird“, schildert der 18-jährige Tiroler, der nun doppelt vergoldet ist.
Nach seinem Gold-Coup am Vortrag war Vater Werner Schuster, der langjährige Trainer des deutschen Nationalteams, einer der ersten Gratulanten: „Er hat mir eine Nachricht geschickt, dass er sehr stolz auf mich ist. Er spielt in meiner Karriere und in meinem Leben eine große Rolle, aber er würde sich nie einmischen.“
Am Freitag folgt mit dem Mixed-Teambewerb noch ein weiterer Skisprung-Bewerb in Lahti.