Großer Partnertausch im ÖVV
Für viele von Österreichs besten Beachvolleyballern ist eine intensive Saison schon zu Ende, für andere dauert sie noch wenige Wochen. Weichen für die Zukunft wurden bereits gestellt, schließlich steht man vor dem nächsten Olympiazyklus. Und das Partnerkarussell drehte sich bei den Männern gewaltig.
Nach den Olympischen Spielen Paris 2024 wurde seitens des Verbandes viel evaluiert und der Prozess der Team-Zusammenstellungen gemeinsam mit dem ÖVV-Führungsgremium, den Coaches und den Spielern durchgegangen.
Das Ergebnis: Es blieb fast kein Stein auf dem anderen. Das Ziel formuliert Männer-Headcoach Martin Olejnak so: „Wir wollen 2028 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles mit zwei starken Teams um Top-Platzierungen kämpfen.“
Wer mit wem spielt
Alexander Horst/Laurenz Leitner: Die Olympia-Teilnehmer Julian Hörl und Alex Horst haben ihren gemeinsamen Weg beendet. Der Vize-Weltmeister 2017 wird künftig mit Laurenz Leitner unterwegs und mit 42 Jahren in der kommenden Saison der älteste aktive World Beach Pro Tour-Spieler sein, während Leitner mit 24 Jahren den Weg in die Weltspitze sucht. „Ich fühle mich“, so Horst, „fit und habe Spaß am Wettkampf. Halbe Sachen gibt es bei mir nicht, ich werde voll angreifen. Im November sind Weltmeisterschaften in Australien, da will ich dabei sein!“
Julian Hörl/Moritz Pristauz: Für Julian Hörl geht die Karriere an der Seite von Moritz Pristauz weiter. „Die Zeit mit Alex war sehr lehrreich, ich habe sicher einen Schritt nach vorne gemacht“, erklärt Hörl. Diese Entwicklung möchte er mit neuem Partner unter Beweis stellen und 2028 nochmals bei Olympischen Spielen aufschlagen. Pristauz, der vor mehreren Wochen seine Trennung von Robin Seidl bekanntgegeben hat, befindet sich nach einer Knieverletzung am Weg zurück. Das gemeinsame Training soll im Dezember beginnen. Pristauz: „Julian hat in den vergangenen Jahren gezeigt, was er draufhat. Ich glaube, dass wir gemeinsam richtig viel erreichen können und freue mich schon auf den Start unserer Zusammenarbeit.“
Philipp Waller/Christoph Dressler: Aufgrund des Karriereendes von Martin Ermacora war Philipp Waller auf Partnersuche. Der 29-Jährige spielt künftig mit Christoph Dressler. Beim Nations Cup im Juni konnten die beiden bereits gemeinsame Erfahrungen sammeln. „Ich freue mich auf die neue Teamkonstellation. Christoph ist sehr professionell. Ich bin gespannt, wohin uns die Reise bringt. Ich möchte körperlich noch besser werden, dann sollte Erfolgen nichts im Wege stehen“, erläutert Waller. Dressler ist voller Tatendrang: „Philipp ist ein toller Spieler, bringt Konstanz und Feuer in ein Team. Der Nations Cup hat gezeigt, dass Potenzial vorhanden ist. Da wir nun an einem Stützpunkt trainieren, dort Weltklasse-Unterstützung von den Nationalteam-Coaches und der gesamten Verbandsstruktur genießen, können wir dieses Potenzial ausschöpfen.“
Mathias Seiser/Laurenc Grössig: Aufgrund der Kreuzbandverletzung von Moritz Kindl war Mathias Seiser 2024 überwiegend mit Laurenc Grössig unterwegs. Man hat sich entschlossen, daraus eine dauerhafte Verbindung zu machen. „Nach sechs Jahren mit Moritz – zwei davon verletzungsbedingt getrennt – war Zeit, sich neu zu orientieren. Laurenc ist sehr ambitioniert, hat athletisch und balltechnisch einiges drauf. Wir wollen das Beste rausholen und die großen Teams ärgern“, erläutert Seiser. Grössig ergänzt: „Mathias und ich haben heuer durch den ein oder anderen Erfolg aufgezeigt. Jetzt gilt es, hart weiterzuarbeiten, denn wir stecken unsere Ziele hoch!“
Moritz Kindl/Paul Pascariuc: Moritz Kindl tat sich mit Laurenz Leitners vormaligen Partner Paul Pascariuc zusammen und freut sich „riesig auf die neue Herausforderung“. Es liege noch viel Arbeit vor ihnen. „Wir sind aber bereit, alles zu geben, um im nächsten Jahr voll angreifen zu können.“ Pascariuc betont, mit Kindl nun den „Spieler mit dem wahrscheinlich besten Ballgefühl“ an seiner Seite zu haben. „Ich werde mich voll und ganz auf das Blocken konzentrieren können. Ich denke, wir werden ein Team sein, das überraschen wird!“
Ein Team bleibt
Tim Berger/Timo Hammarberg: Zusammen bleibt das Erfolgsgespann Tim Berger/Timo Hammarberg. Die ÖVV-Youngsters haben in den vergangenen Jahren mit zahlreichen EM- und WM-Medaillen im Nachwuchs bzw. mit dem Anklopfen an die Weltspitze in dieser Saison bewiesen, dass sie ein großes Versprechen für die Zukunft sind. „Ich bin unglaublich glücklich“, so Berger, „dass wir als Team weitermachen können. Wir haben die gleiche Spielweise, verstehen uns auch extrem gut. Es passt einfach, ich bin happy, fortsetzen zu können, was wir begonnen haben.“
Bleibt noch Robin Seidl: Der Olympia-Teilnehmer 2016 wird nach gemeinsamen Überlegungen nicht mehr in Wien trainieren, sondern wechselt ins Leistungszentrum Klagenfurt.