"Habe mich inspirieren lassen"
Julia Brückler hat in Österreich in den vergangenen Jahren wertvolle Pionierarbeit geleistet. Die Gerasdorferin war die erste und einzige Profi-Skateboarderin Österreichs und konnte als „alter“ Hase bei der Olympia-Premiere in Tokio 2021 Geschichte schreiben. Ihre Reise begann in Gerasdorf in Niederösterreich. Mittlerweile lebt die 33-Jährige in den USA in der texanischen Kleinstadt Belton. Geschichte geschrieben hat Brückler schon öfter: Zunächst gewann sie einen EM-Titel, 2014 in Austin war sie die erste österreichische Skateboarderin bei den internationalen X-Games. „Skateboard ist immer noch eine Männersportart und das ist okay, aber es ist schön, wenn man immer mehr Mädels sieht. Durch Events wie die Olympischen Spiele sehen Eltern, dass auch Frauen skaten können“, sagte Brückler in Japan.
Einer, der sich ebenfalls vom Skateboard-Virus anstecken ließ, ist der 14-jährige Caspar Rupp-Goldgruber. „Ich habe mir damals die Olympia-Premiere ganz genau angeschaut. Das Niveau war richtig arg. Das inspiriert einen natürlich, wie die alle fahren und welche Tricks sie zeigen. Ich schaue mir generell gerne internationale Competitions an. Das ist großer Sport und man kann sehr viel lernen“, erzählte der Niederösterreicher.
Kreativität und Inspiration
In der kommenden Woche ist Rupp-Goldgruber allerdings nicht in der Zuschauerrolle, sondern feiert seine Premiere bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen in Maribor. „Aktuell ist alles sehr aufregend, aber richtig cool. Ich habe schon viel von der Veranstaltung gehört, und jetzt bin ich selbst ein Teil davon. Es ist noch nicht ganz real für mich. Aber das Kick-off hat mir gezeigt, dass das alles wirklich passiert.“
Seit ziemlich genau fünf Jahren zeigt der 14-Jährige in den verschiedensten nationalen und internationalen Skate-Parks sein Können, arbeitet akribisch an seinen Tricks und lässt auch viel Kreativität einfließen. „Es ist einfach cool. Wenn man einen Trick ganz lange und hart trainiert und sie dann auf einmal stehen kann. Das ist einfach ein spezielles Gefühl. Das treibt mich an. Daher versuche ich am Tag 3 bis 4 Stunden zu trainieren.“
Noch muss sich der Niederösterreicher ein wenig gedulden, aber in Kürze wird er – wie viele andere Athlet:innen auch – erstmals die olympische Bühne betreten und sich von der Strahlkraft der fünf Ringe selbst überzeugen können. „Die Gemeinschaft ist einfach top. Man hat vom ersten Moment einfach ein gutes Gefühl und der Spirit nimmt einen mit. Jetzt freue ich mich schon auf die kommende Woche. Ich habe schon viele internationale Skateboarder in meinem Alter gesehen – da werden sicherlich einige in Maribor aufschlagen. Ich bin auf den direkten Vergleich gespannt und hoffe, dass ich eine gute Performance zeigen kann. Auf jeden Fall will ich Spaß haben und coole Tricks zeigen – das ist mein Ziel“, so Rupp-Goldgruber, der als sehr ehrgeizig gilt, aber immer für einen Schmäh zu haben ist.