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Heiligabend im Spital

Dienstag, 24. Dezember 2024
 

Für Segel-Olympiasiegerin Lara Vadlau sind es ganz besondere Weihnachten. Sie arbeitet im Villacher Krankenhaus als Ärztin in der Notaufnahme.

Draußen weht bei minus zwei Grad ein eisiger Wind durch die Straßen von Villach, während im Inneren des Spitals eine warme, fast familiäre Betriebsamkeit herrscht. Es ist der 24. Dezember, Heiligabend, und für viele Menschen ein Tag der Besinnlichkeit und Freude – doch für Neo-Ärztin und Segel-Olympiasiegerin Lara Vadlau ist es ein Tag voller Verantwortung. Seit Oktober absolviert die 30-Jährige ihr Basisjahr als Ärztin im Villacher Krankenhaus und steht an diesem besonderen Tag für ihre Patientinnen und Patienten bereit.

Rauher Wind

„Es ist eine andere Welt, wenn du jeden Tag mit Kranken zu tun hast, alle leiden und es einfach nur viel Schmerz und Kummer in diesem Job zu sehen gibt“, erzählt Vadlau, die als Steuerfrau rasch die richtige Entscheidung zu treffen gewohnt ist. Aber im Spital bläst oft ein viel rauherer Wind als draußen am Meer. „Wenn ich Krebspatienten habe, die jünger sind als ich, wird mir anders. Da musst du dich innerlich abgrenzen, sonst tust du dir nichts Gutes“, sagt sie mit Nachdruck. Die ersten Male allein in der Notaufnahme waren eine Herausforderung für die junge Ärztin.

Doch es gibt auch die schöne Seite. „Einmal hat mich ein alter Mann erkannt und sich so gefreut, dass er mit mir auch über den Sport reden konnte. Er begann vor Freude zu weinen, dann haben wir beide geweint. Solche Momente sind unbezahlbar. Ich habe durch die Arbeit gelernt, jeden Moment im Leben zu genießen, noch viel dankbarer zu sein.“

Segel setzen

Die Ausnahmeseglerin mit drei Olympia-Teilnahmen, einem Jugend-Olympiasieg (2010), Europa- (2014, 2016) und Weltmeistertiteln (2014, 2015) hat in diesem Jahr viel erlebt. Im August schrieb sie mit ihrem Segelpartner Lukas Mähr Geschichte, als sie die erste Goldmedaille in einer Sommersportart für Kärnten bei den Olympischen Spielen holte. „Die ersten Monate waren stressig, im positiven Sinn – mit vielen Terminen. Es ist cool, dass ich so viel Anerkennung und Sichtbarkeit erhalte“, blickt Vadlau zufrieden auf das Jahr zurück in dem sie als „Sportlerin des Jahres“ in Kärnten und mit ihrem Segelpartner als „Team des Jahres“ bei der Lotterien Sporthilfe-Gala ausgezeichnet wurde.

Wie es sportlich weitergeht? Vadlau: „Bis zu den Spielen in Los Angeles 2028 werde ich weitersegeln, denn die echte Arbeitswelt ist leider noch nichts für mich. Ob mit Luki Mähr an meiner Seite, wird sich weisen. Wir besprechen das im neuen Jahr.“

Wunsch ans Christkind

Am Abend, nach einem langen Tag im Spital, wird Lara Vadlau ihren weißen Arzt-Kittel wieder ablegen. Vor ihr liegt noch die Fahrt aufs Nassfeld, wo sie gemeinsam im Kreis ihrer Familie mit Papa Ernst und Mama Eva Weihnachten feiern wird. Ihr einziger Wunsch ans Christkind: „Gesundheit. Für meine ganze Familie. Mehr brauche ich nicht.“

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