Heimsieg und EM-Limit
Mit dem "16. Sportunion Liese Prokop Memorial" im Sportzentrum NÖ wurde die Serie der Austrian Top Meetings fortgesetzt. Erfreulicherweise konnten in der niederösterreichischen Landeshauptstadt viele der heimischen Top-Athlet:innen überzeugen, gleich drei Disziplinen sahen rot-weiß-rote Sieger.
Hürdensprinter Enzo Diessl schaffte exakt die geforderte Norm für die Europameisterschaften in Rom, Lukas Weißhaidinger und Karin Strametz standen ebenfalls ganz oben am Siegertreppchen. Einzig das Wetter spielte nicht ganz mit, im Laufe des Meetings sanken die Temperaturen auf 14 Grad.
Gleich zwei Heimsiege gab es in den beiden Hürdensprints. Sowohl Karin Strametz (SU Leibnitz) über die 100m Hürden als auch ihr Vereinskollege Enzo Diessl über die 110m brachten großartigen Leistungen und waren auch von der starken internationalen Konkurrenz nicht zu schlagen.
Nach ihrem Sieg beim Horst Mandl Memorial in Graz mit Bestleistung von 12,92s konnte Karin Strametz in St.Pölten schon im Vorlauf mit 12,98s (0,7) wieder die 13-Sekunden-Schallmauer unterbieten. Im Finale war die 26-Jährige dann noch einen Hundertstel schneller und ließ mit 12,97s (0,1) alle Gegnerinnen deutlich hinter sich, Rang zwei ging mit 13,08s an U20-Europameisterin Rosina Schneider (GER).
Eine Teilnahme in Paris wird für Steirerin damit immer wahrscheinlicher, verbesserte sie ihren Punkteschnitt mit der schnellen Zeit und den 60 Bonuspunkten für den Sieg doch weiter. Stark in dieser Disziplin auch Nachwuchshoffnung Iman Roka (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) , die im Vorlauf mit 13,88s (0,0) das geforderte Limit für die U20-WM von 14,20s deutlich unterbot.
Strametz: "Es waren die zweit- und drittschnellste Zeit die ich je gelaufen bin, damit bin ich jedenfalls zufrieden. Es war heute mein Ziel mit der Leistung viele Punkte zu machen und auch die 60 Punkte für den Sieg mitzunehmen, das ist alles aufgegangen. In Rom gut zu performen ist jetzt erst einmal mein erstes Ziel, natürlich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn ich auch bei den Olympischen Spielen dabei sein könnte. In Österreich zu laufen macht immer Spaß, die Stimmung ist großartig und das Starterfeld war sehr stark. Im ersten Lauf war ich im Mittelteil noch etwas passiv, das ist über die Hürden nicht förderlich. Im Finale habe ich nicht optimal reagiert, in Summe kann ich sicher noch schneller laufen als heute, da bin ich mir sicher."
Wenig später doppelte Enzo Diessl für die Hürden-Hochburg SU Leibnitz nach und lief schon im Vorlauf bei gültigem Rückenwind von 1,9 m/s mit 13,46s genau die geforderte Norm für die EM, er ist damit als siebenter ÖLV-Athlet fix in Rom mit dabei. Der 19-Jährige unterbot damit auch den ÖLV-U23-Rekord von Elmar Lichtenegger aus dem Jahr 1996 um 17/100s. Auch im Finale war der amtierende U20-Europameister sehr stark und konnte sich den Tagessieg und 60 Zusatzpunkte mit 13,55s (-0,1) sichern.
Der Steirer verwies damit starke Leute wie Mikdat Sevler (TUR), der ebenfalls schon für die EM qualifiziert ist und auf 13,71s kam, hinter sich. Mit diesen Ergebnissen wird sich der Leibnitzer im World Ranking voraussichtlich unter die Top-40, die in Paris mit dabei wären, schieben, eine großartige Leistung von Diessl in seinem ersten Jahr in der allgemeinen Klasse.
"Ich einfach happy, dass es mit dem EM-Limit heute geklappt hat. Die beiden Läufe zuletzt mit zuviel Rückenwind waren zwar toll, aber man will die Zeit halt gültig laufen. Nach dem Vorlauf hat die Spannung ziemlich nachgelassen, das ist normal wenn man da Limit läuft und sein Ziel erreicht, da war es schwierig sie fürs Finale wieder aufzubauen. Aber ich bin froh heute erstmals zwei Läufe über die Männerhürden an einem Tag absolviert zu haben. Ein paar Sachen sind aber sicher ausbaufähig, daran werde ich arbeiten", so Diessl.