Hochfilzen jubelt über Zuschlag
Der Österreichische Skiverband und sein Organisationsteam in Hochfilzen freuen sich, die Austragung der IBU Biathlon Weltmeisterschaften 2028 bekannt geben zu können. Der 16. ordentliche IBU-Kongress in Belgrad brachte am Samstag eine Wahlentscheidung zugunsten von Hochfilzen, das damit nach 1978, 2005 und 2017 zum vierten Mal Schauplatz einer Biathlon-WM sein wird.
Absoluter Wunschtermin
„Es ist eine Ehre und zugleich eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit, dass wir erneut das Vertrauen der internationalen Biathlon-Familie gewinnen konnten. Nach monatelanger Vorbereitungsarbeit und einem intensiven Bewerbungsprozess sind wir sehr glücklich, dass wir 2028 wieder Weltmeisterschaften in Hochfilzen ausrichten dürfen“, erklärte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober, welche die österreichische Delegation in der serbischen Hauptstadt anführte. Eine WM im Jahr 2028 war für den Österreichischen Skiverband der absolute Wunschtermin – denn damit schließt sich im Pillerseetal ein Kreis. Die vierte Weltmeisterschaft in Hochfilzen findet exakt 70 Jahre nach der ersten Biathlon-WM in Österreich (im benachbarten Saalfelden) und 50 Jahre nach den ersten Medaillenentscheidungen im Tiroler Unterland statt.
Neben der touristischen Strahlkraft dieses Großevents sollen vor allem die geplanten Infrastrukturmaßnahmen dem dort befindlichen Truppenübungsplatz und vor allem dem Sport dauerhaft zugutekommen. So sind unter anderem ein Umbau der Haupttribüne, unter der ein Kraftraum entstehen soll, eine neue Unter- und Überführung beim Zulauf zum Schießstand, Tunnelverbindungen für Athlet:innen und Zuschauer:innen sowie Umbauten an der Skirollerstrecke geplant.
Stecher sieht große Chance
„Neben der Präsentation eines exzellenten Konzepts war sicher auch die alljährliche, reibungslose Durchführung der Weltcupveranstaltung die richtige Visitenkarte. Die Biathlon-Familie weiß, dass Hochfilzen mit all seiner Erfahrung im Wettkampfbereich und der mustergültigen Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer beste Voraussetzungen mit sich bringt, um nach 2017 wieder eine Großveranstaltung erfolgreich durchführen zu können“, erklärte Franz Berger, Vorsitzender des Organisationskomitees in Hochfilzen.
Für ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher bietet die Heim-WM in vier Jahren eine große Chance. „Sich vor eigenem Publikum bei einer Weltmeisterschaft präsentieren zu dürfen, ist für jede Athletin und jeden Athleten eine vielleicht einzigartige Möglichkeit in der Karriere. Gerade im Damen-Bereich haben wir Sportlerinnen mit großem Potential und konnten uns zuletzt sukzessive der Weltspitze annähern. Auch bei den Herren muss es unser Ziel sein, bis dahin wieder ein starkes Team zu formen.“
Jubel in der Region
Auch bei den Verantwortlichen der Region löste die WM-Zusage eine Welle der Begeisterung aus und wird auch als Erfolg für das langjährige Engagement rund um den Biathlonsport gesehen. „Die Biathlon-WM 2028 wird nicht nur Hochfilzen, sondern das gesamte Pillerseetal ins Rampenlicht der internationalen Sportwelt rücken. Hochfilzen steht für Schneesicherheit und Gastfreundschaft – dementsprechend ist es unser Ziel, allen Gästen ein unvergessliches Erlebnis inmitten unserer einzigartigen Bergkulisse zu bieten. Darüber hinaus wollen wir diese Großveranstaltung natürlich auch nützen, um nachhaltige Entwicklungen im Pillerseetal voranzutreiben“, so TVB-Pillerseetal-Obmann Markus Kogler.
Für den Österreichischen Skiverband ist es nach der FIS Alpine Ski WM Saalbach 2025 und der FIS Snowboard, Freestyle und Freeski WM 2027 im Montafon das nächste Wintersport-Großereignis binnen weniger Jahre. Mit der Durchführung der IBU Biathlon WM 2028 will man an den Erfolg der letzten Titelkämpfe anknüpfen. Die Bilder eines grandiosen Sportfests im Jahr 2017 sind nach wie vor in bester Erinnerung.
Neben Hochfilzen gab es bei der WM-Doppelvergabe im Rahmen des IBU-Kongresses einen weiteren Gewinner. Mitbewerber Oslo wurde die Austragung der IBU Biathlon Weltmeisterschaften 2029 zugesprochen. Der finnische Bewerber Kontiolahti präsentierte sich vor den Augen der Delegierten ebenfalls überzeugend, ging bei der Vergabe aber leer aus.