„Hochgesteckt Ziele“
Nacra 17-Steuermann Lukas Haberl hat nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit Tanja Frank – gemeinsam erreichte das Duo bei den Olympischen Spielen 2024 den 15. Platz – entschieden, fortan mit der 22-jährigen Clara Stamminger an den Start zu gehen. Das neue Duo trainiert seit zwei Monaten miteinander und absolviert aktuell vor Palermo einen weiteren Trainingsblock. Der erste gemeinsame Regattastart ist bei der Trofeo Princesa Sofia vor Palma de Mallorca Anfang April geplant.
Entscheidung gefallen
Lukas Haberl hat sich entschieden, die nächste – und „im Optimalfall auch die übernächste“ – Kampagne mit Clara Stamminger zu absolvieren. Die 22-jährige Vorschoterin ist französisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin und segelte zuletzt eine volle 49erFX-Kampagen für Frankreich. „Clara ist eine Vorschoterin mit sehr viel Potenzial – das hat sie schon mit ihrem Titelgewinn bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2023 gezeigt. Ich bringe mittlerweile viel Erfahrung auf dem Nacra 17 mit, beginne nicht bei null und das alles kann sich schnell zu einem erfolgreichen Projekt entwickeln, davon bin ich überzeugt. Aber ich weiß auch, dass es ein harter Kampf wird – in alle Richtungen. Meine Ziele sind hochgesteckt: ich möchte in Los Angeles eine Medaille holen und ich möchte in Brisbane eine Medaille holen. Mir ist bewusst, dass das ‚scary‘ klingt, aber ich brauche hohe Ziele, um meine Bestleistung abrufen zu können“, berichtet Steuermann Lukas Haberl von seinem neuen gemeinsamen Nacra 17-Projekt mit Clara Stamminger.
„Es macht richtig Spaß“
Die ersten gemeinsamen Einheiten spulte das neuformierte Duo vom Österreichischen Segel-Verband Ende November am Gardasee, Italien ab. Hernach folgten Trainings in Monfalcone am italienischen Mittelmeer. „Es macht richtig Spaß, weil wir beide voll ‚pushen‘. Wir müssen es nun schaffen, dass wir so schnell wie möglich das Boot unter Kontrolle bekommen und die Manöver sitzen. Wir werden sehr viel am Wasser sein. Alle Handgriffe und Abläufe müssen wir hinbekommen. Bis das alles im ‚Muscle Memory‘ sein wird, braucht es Zeit – aber wir sind dahinter, alle Prozesse zu beschleunigen, um rasch konkurrenzfähig zu sein. Dafür sind wir bereit und unglaublich motiviert“, ergänzt der Salzburger, der für den oberösterreichischen Verein Union Yacht Club Mondsee an den Start geht.
Seit Beginn dieser Woche sind Haberl/Stamminger in Palermo, Sizilien stationiert, absolvieren einen zweiwöchigen Trainingsblock. Als erste Regatta haben die beiden, die nun auch erstmals an der Seite der zweiten rot-weiß-roten Nacra 17-Paarung Laura Farese/Matthäus Zöchling trainieren, die Trofeo Princesa Sofia vor Palma de Mallorca Anfang April auserkoren.
„ICH GENIESSE DAS BOOT"
Für Vorschoterin Clara Stamminger ist die Zusammenarbeit mit Haberl ein Umstieg vom olympischen 49erFX in den olympischen Nacra 17. „Ich bin mit Lukas das erste Mal auf dieses Boot gestiegen – und habe es sofort genossen. Dann hatten wir in Monfalcone unser erstes Trainingslager und es hat sich alles richtig gut angefühlt. Mein Ziel ist es, einmal bei Olympia zu sein, dort eine Medaille holen und das will ich mit Lukas gemeinsam erreichen“, erzählt die 22-Jährige. Stamminger erhielt im Jahr 2022 die österreichische Staatsbürgerschaft. Aufgewachsen ist sie in Portugal, im Alter von sieben Jahren übersiedelte sich nach Paris und startete im Opti ihre Segelkarriere. Der Juniorinnen-Weltmeistertitel 2023 im 49erFX für Frankreich ist ihr bislang größter Erfolg.
Matthias Schmid, Sportdirektor Österreichischer Segel-Verband: „Lukas Haberl und Clara Stamminger, die eine hervorragende und sehr gut ausgebildete Vorschoterin ist, sind extrem motiviert und arbeiten enorm professionell für ihre erste gemeinsame Olympia-Kampagne – die abgeschlossenen Trainingseinheiten lassen durchaus Potenzial erkennen. Der Österreichische Segel-Verband wird die beiden, wie alle Athletinnen und Athleten in olympischen Klassen mit Potenzial auch, bestmöglich unterstützen. Nachdem Clara bis zuletzt für den französischen Verband an den Start ging, auch bereits internationale Großveranstaltungen (49erFX-Welmeisterschaft 2024; Anm.) bestritt, muss sie einen Nationenwechsel vollziehen – dafür fehlt aktuell noch die Freigabe aus Frankreich.“