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"Ich will zu Olympia"

Mittwoch, 24. Juli 2019 / Baku 2019

Oluwatosin Ayodeji holte bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen die erste Goldmedaille für das Youth Olympic Team Austria in Baku und die erste EYOF-Goldmedaille für Vorarlberg.

Einen Tag später erhielt er bei der Medaillenübergabe das Edelmetall – ausgerechnet von ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. Im Interview spricht der 16-jährige Vorarlberger über den Stellenwert der Medaille, Unterstützung aus dem Olympiazentrum und emotionale Momente.

Frage: Einen Tag nach dem Sieg beim EYOF hast du heute die Goldmedaille erhalten – wie fühlt es sich an, Gold um den Hals zu haben?

Oluwatosin Ayodeji: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich bin so glücklich. Gestern war alles nach dem Sieg sehr emotional und aufgewühlt, heute bin ich etwas ruhiger. Aber ich freue mich nach wie vor sehr über die Goldmedaille.

Frage: ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel hat dir heute im Stadion die Medaille überreicht – ein besonderer Moment?

Ayodeji: Diesen Moment werde ich ewig in Erinnerung behalten. Ich war etwas nervös, weil mir viele Abläufe gesagt wurden und ich nichts falsch machen wollte. Am Ende ist aber alles gut gegangen und ich konnte es genießen. Dass mir dann auch noch Generalsekretär Mennel die Goldene um den Hals gehängt hat, war sehr speziell. Vor allem, weil wir beide Vorarlberger sind. Das war eine sehr lockere Atmosphäre, wir haben uns davor und danach ein bisschen unterhalten und gescherzt.

Frage: Bei der Bundeshymne hast du sehr emotional gewirkt…

Ayodeji: Das war ein besonderes Gefühl, die Hymne wurde ja nur wegen mir gespielt. Ich habe auch mitgesungen, weil ich einfach so in diesem Augenblick drin war und das genießen wollte. Ein großartiges Erlebnis.

Frage: Hast du schon begriffen, was wir gelungen ist?

Ayodeji: Ich habe gestern gelesen, dass es erst die 12. EYOF-Goldmedaille für Österreich war. Da war ich sehr überrascht. Ich habe ja auch nicht damit gerechnet, dass ich hier Gold holen würde. Durch meine Weiten im Vorfeld war ich eher Außenseiter. Jetzt mit der Medaille in der Hand verstehe ich langsam, was das alles bedeutet.

Frage: Auch in Österreich hat die Medaille für Aufsehen gesorgt…

Ayodeji: Ich hätte nie damit gerechnet, wie viel Aufmerksamkeit das erregt. Ich habe viele Glückwunsch-Nachrichten erhalten, alle haben sich mit mir gefreut. Auch die Zeitungen und das Fernsehen haben berichtet, das ist wirklich cool. Besonders in Vorarlberg dürfte es rund gegangen sein, das Olympiazentrum hat mir auch gratuliert.

Frage: Du arbeitest ja auch im Olympiazentrum Vorarlberg, oder?

Ayodeji: Ich habe vom Olympiazentrum neue Spikes bekommen, außerdem wurden mir Trainingskurse und Workshops finanziert. Soweit ich informiert bin, stammt das noch vom EYOF Montafon, da mit dem Gewinn Vorarlberger Nachwuchssportler gefördert werden. Außerdem hatte ich in letzter Zeit mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen, die Physiotherapeuten im Olympiazentrum haben das in den Griff bekommen. Danke an dieser Stelle an alle, die mir auf dem Weg geholfen haben!

Frage: Wen hast du nach dem Sieg angerufen?

Ayodeji: Meine Eltern, sie haben sich riesig mit mir gefreut. Das war echt schön. Sie haben gesagt, dass sie sehr stolz auf mich sind und ich sehr stolz auf mich sein kann. 

Frage: Weißt du schon, wo die Medaille zu Hause hinkommt?

Ayodeji: Ich habe eine Art Zaun, wo ich alle Medaillen hingebe. Dort wird auch diese Goldene einen Platz bekommen. Es ist aber die mit Abstand schönste!

Frage: Welche Erfahrungen konntest du in Baku sammeln und wohin soll deine Reise gehen?

Ayodeji: Als nächstes steht die U18-EM im nächsten Jahr auf dem Programm, das ist mein nächstes Ziel. Der ganz große Traum sind die Olympischen Spiele, da will ich eines Tages dabei sein. Das EYOF in Baku ist schon so groß und toll, die Olympischen Ringe auf der Brust zu tragen ist eine Ehre. Das ganz große Ziel ist – auch wenn es vielleicht schwer wird – Olympia 2024 in Paris.

 

 

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