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„Kämpfen bis zum Umfallen!“

Mittwoch, 7. August 2024 / Paris 2024

Der „Hot Seat“ der Gesamtführenden in der 470er-Klasse wurde seinem Namen mehr als nur gerecht. Temperaturen weit jenseits der 30 Grad, kein Schatten und – für Segler:innen am Schlimmsten – kein Wind.

Aber Lara Vadlau und Lukas Mähr blieben im Olympia-Hafen von Marseille dennoch cool, warteten geduldig, bis um kurz nach 16:30 Uhr die Absage ihres Medal Race erfolgte.

„Unsere Meteorologin hat uns schon darauf vorbereitet, dass es heute ein schwieriger Tag wird. Es standen vier Medaillenentscheidungen auf dem Programm, das hat für uns bedeutet, dass wir, wenn überhaupt ganz zum Schluss drankommen. Und obwohl sich abgezeichnet hat, ist es anstrengend, weil du immer ready sein musst, dass ein Call kommt und nie abschalten kannst“, so der Vorarlberger Vorschoter.

Seine Steuerfrau sah es aber auch gleich positiv: „Als Segler:in sind wir es gewöhnt, dass wir nehmen müssen, was kommt. Es ist ein Freiluftsport, aber das lieben wir. Und morgen ist eh besser, weil mehr Wind angesagt ist.“

Druck! Welcher Druck?

Großen Anteil an dieser Coolness, oder dem Umgang mit der olympischen Drucksituation, haben die Olympiazentren in Kärnten und Vorarlberg.

Dort hat das 470er-Duo mit Sportpsycholog:innen Strategien und Rituale erarbeitet, um genau dann ruhig und selbstbewusst zu bleiben, wenn bei anderen Booten womöglich die Nerven blank liegen. „Das setzen wir gerade sehr gut um, obwohl es die wichtigste Regatta der letzten drei Jahre ist.“

Der Fehlstart aus der ersten Wettfahrt hat das seinige dazu beigetragen, dass sie früh unter Druck standen und also damit auch einen Umgang finden mussten.

„Wir haben das Messer immer halb im Hals stecken gehabt, das war nicht angenehm. Wir sind die ganze Woche schon unter Druck gesegelt“, macht das Medal Race für Vadlau/Mähr deshalb keinen Unterschied.

Blick nach vorne gerichtet

Der Fokus liegt, lässt man ein paar taktische Fragen außen vor, zum Beispiel nach den Bedingungen und der Taktik der Konkurrent:innen, die heute nicht beantwortet werden können, komplett auf der eigenen Leistung.

„Wir versuchen das ganze Rundherum so gut wie möglich auszublenden. Wenn man zu sehr auf die anderen Dinge schaut, segelt man sofort zurück – und das wollen wir nicht. Wir wollen nach vorne segeln!“

Den gemeinsamen Weg zu Ende gehen: „Wir haben sein super Team geformt, mega-hart gearbeitet und werden kämpfen bis zum Umfallen, bis der letzte Meter hier geschafft ist.“

 

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