Keine Medaillen in der Herren-Kombi
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Österreichs Herren sind bei der WM-Premiere der Team-Kombination leer ausgegangen. Als bestes ÖSV-Duo landen Daniel Hemetsberger und Fabio Gstrein auf Rang fünf, die Schweiz feiert einen Dreifachsieg.
Für Österreichs Herren waren die Chancen auf eine Spitzenplatzierung bereits nach der Abfahrt eher gering. Lediglich Hemetsberger konnte sich als Vierter eine realistische Medaillenchance bewahren. Im Slalom erzielte sein Teamkollege Gstrein die siebtschnellste Zeit, was Österreich 2 am Ende den fünften Platz einbrachte. Ein ähnlich glückliches Ende wie am Vortag bei den Damen blieb aus – auf die Bronzemedaille fehlten 0,37 Sekunden.
Kein weiteres ÖSV-Team schaffte es in die Gesamtwertung. Manuel Feller, der mit einem Rückstand von 1,31 Sekunden auf Gold von Vincent Kriechmayr als 13. in den Slalom geschickt wurde, schied nach starker Zwischenzeit zur Rennhälfte durch einen Einfädler aus. Dominik Raschner, der nach der Abfahrt von Stefan Eichberger 1,81 Sekunden gutmachen musste, erlitt das gleiche Schicksal. Österreich 3 hatte nach Stefan Babinskys Abfahrt bereits einen Rückstand von 2,46 Sekunden. Marco Schwarz ging volles Risiko, kam aber wenige Tore vor dem Ziel zu Sturz.
Hemetsberger und Gstrein hätten nur zu gerne ihre erste Medaille bei einem Großereignis geholt. Nach der Abfahrt trennten sie lediglich 0,49 Sekunden vom drittplatzierten italienischen Team mit Dominik Paris und Alex Vinatzer. Während Gstrein im oberen Abschnitt noch gut mithalten konnte, verlor der 27-jährige Tiroler im unteren Streckenteil entscheidende Zeit. „Das Gefühl war eigentlich gut, ich habe alles versucht. Die schlechtere Piste und unsere Startposition waren nicht ideal. Wir waren ‚Best of the rest‘ – in der Mitte kann man nichts gewinnen“, erklärte Gstrein.
Hemetsberger hatte in der Abfahrt schwierige Sichtverhältnisse zu meistern, da das Rennen aufgrund von Nebel gleich zweimal unterbrochen wurde. Im Slalom blieb ihm dann nur die Zuschauerrolle. „Es war ein megaspannender Wettkampf. Ich wäre im Ziel fast geplatzt vor Spannung. Gstrein ist sehr gut gefahren, aber wir beide finden sicher noch Stellen, an denen wir Zeit verloren haben. Es hat immer ein kleines bisschen gefehlt. Hilft nichts – weitermachen und es bei Olympia besser machen“, resümierte der 33-Jährige.
Für die anderen ÖSV-Slalom-Spezialisten hieß es nach der Abfahrt angesichts der Rückstände volles Risiko. Auch Österreichs Top-Duo stand unter Druck. „Das war nicht die Fahrt, die ich mir vorgenommen habe. Das tut mir leid für ‚Felli‘, jetzt muss er es richten“, sagte Kriechmayr. Mit Platz 13 und einem Rückstand von 1,31 Sekunden habe er seinem Teamkollegen keine optimale Ausgangslage verschafft, räumte der Vizeweltmeister in der Abfahrt ein.
Feller musste daraufhin voll angreifen, doch wie einige andere Top-Slalomfahrer scheiterte er. Auch Clement Noel, Daniel Yule und Vinatzer fädelten ein. „Die Piste hat zunehmend nachgegeben, dazu kam die ungünstige Startposition. Man weiß, dass nur Platz eins, zwei oder drei zählt, also darf man nicht vom Gas gehen. Irgendwann wird es eng – und dann hat es mich erwischt. Es war eine ‚hopp oder dropp‘-Situation. Im Training bin ich auch immer am Limit gefahren und habe nie eingefädelt – aber da war die Piste besser.“