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Meine Spiele: Louisa Altenhuber

Donnerstag, 29. Juli 2021 / Tokio 2020

News

Die erste Enttäuschung war groß, eigentlich nicht in Worte zu fassen. Sie wollten auch gar nicht darüber sprechen, aber sie versuchten es. Stellten sich auf dieser Aufgabe und standen ORF-Fragensteller Lukas Schweighofer Rede und Antwort.

Louisa Altenhuber und Valentina Cavallar haben ihre ersten Olympischen Spiele auf Rang 13 beendet. Zufrieden waren die beiden Wienerinnen damit nicht: „Sonst wären wir im Leistungssport falsch!“

Aber wenn man sich die Geschichte des Leichtgewichts-Doppelzweiers anschaut, der erst im Dezember 2020 zusammengefunden und sich in nicht einmal einem halben Jahr zum Olympia-Boot entwickelt hat, eine ganz besondere.

Nach dem Abschluss ihrer Bewerbe ließ Louisa Altenhuber tief in ihre Gefühlswelt blicken, sprach über Vergangenes, die Gegenwart und blickte auch in die Zukunft. Ein Monolog.

Wir waren noch einmal richtig motiviert. Vor allem nach diesem mega-engen A-Finale in unserer Bootsklasse. Leider haben wir den Start wieder versemmelt, Valentina ist mit dem Ruder hängen geblieben. Man dreht sich um, sieht die anderen Boote wieder vorne, wie schon im Hoffnungslauf. Also wieder Kraftakt, noch einmal das Feld von hinten aufrollen.

Aber das sind Olympische Spiele. Wo, wenn nicht hier, also haben wir uns noch einmal drangehängt und sind auf den zweiten Platz vorgefahren. Die letzten Wochen und Monate waren eine Kampfleistung. So gesehen war klar, dass es eine solche in unserem Finallauf auch noch einmal gebraucht hat.

Das waren sie also, unsere ersten Olympischen Spiele. Wir nehmen unglaublich viele Eindrücke mit aus Tokio, das Rundherum ist riesig. Als Randsportlerin ist man das nicht gewöhnt, das kann auch einmal zu viel werden. Aber ich habe genau diese Herausforderung gesucht, wollte sowohl die körperliche als auch die emotionale Challenge bei diesen Olympischen Spielen. Das habe ich gefunden – und ja, es war geil. Es heißt: United by Emotion, und bei mir waren so ziemlich alle Emotionen dabei. Ich brauche diesen Kick, das gibt mir so viel, obwohl es so anstrengend ist. Aber eine schöne Art der Anstrengung.

Deshalb wünsche ich mir, dass viele junge Ruderinnen und Ruderer das gesehen und sich gedacht haben: Cool, aber ich kann es noch viel besser. Oder: Hey, das will ich auch. Dass dadurch eine noch größere Team-Dynamik entsteht, wir uns im Training noch mehr pushen können. Wenn die interne Konkurrenz stärker wird und sich alle dieses Ziel Olympische Spiele setzen, sind in Paris hoffentlich mehr als zwei Boote am Start.

Ob und wie meine olympische Reise weitergeht, darum kümmert sich die Zukunfts-Louise. Das wird noch ein bisschen brauchen. Jetzt ist die Louise noch in Tokio. Man kann sich nicht vorstellen, wie groß dieses Ziel für mich war. Alles im Leben war darauf ausgerichtet: Training, Essen, Schlaf, Kontakte, einfach jeder Tag. Wenn ich wieder zu Hause bin, brauche ich ein bisschen Leichtigkeit, muss meine Akkus aufladen. Dann denke ich darüber nach, wie es weitergeht.

Ich liebe das Rudern. Es ist ein wunderschöner Sport. Ich liebe das Training und das Team. Und dann muss ich in mich reinhören, wie groß der Wunsch ist, in Paris noch einmal dabei zu sein. Und mir die Frage stellen, ob ich diese Energie noch einmal mobilisieren kann? Wenn ich das mache, dann mit dem Ziel Top-Ten. Es muss weitergehen, besser werden – das ist der Anspruch an mich selbst.

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