Misolic beweist Kämpferherz
Filip Misolic hat in der ersten Runde der French Open gegen jenen Mann gewonnen, der Dominic Thiem in der Qualifikation zum Verhängnis geworden war: Otto Virtanen. Der 22-jährige Steirer drehte dabei nicht nur einen Zweisatzrückstand, sondern auch ein 0:4 im vierten Durchgang.
Der Finne hätte sich in Paris beinahe zum Österreicher-Schreck entwickelt. Nachdem Virtanen in der zweiten Qualifikationsrunde bereits gegen Thiem gewonnen hatte, sah er auch gegen Filip Misolic schon wie der sichere Sieger aus. Aber der Steirer kämpfte sich zurück, ging schließlich mit einem 4:6, 4:6, 6:3, 6:4 und 6:2.
Das Match wurde auf den Court 11 verlegt, dort herrschten beste Bedingungen. Virtanen agierte ein wenig druckvoller als Misolic, dem Steirer unterliefen dafür weniger Fehler. Letztlich waren es Kleinigkeiten, die für Virtanen den Ausschlag gaben. Erst Mitte des dritten Satzes kündigte sich eine Wende an: Misolic war mit 4:2 in Führung gegangen, gab aber das siebente Spiel als Aufschläger ab. Nur um sich umgehend gleich wieder ein Break zu organisieren. Und den dritten Satz auszuservieren.
Danach gewann Virtanen vier Spiele in Folge, Misolic schaffte noch einmal ein Break zum 1:4. Und das nächste zum 3:4. Mit dem sechsten Spielgewinn in Folge glich der Österreicher nach Sätzen aus.
In der Entscheidung wirkte Virtanen dann körperlich ziemlich am Ende, die Grundschläge waren dennoch weiterhin gefährlich. Misolic blieb am Drücker. Und zog bei seiner Grand-Slam-Hauptfeld-Premiere in Runde zwei ein. Nächster Gegner wird der Argentinier Francisco Cerundolo sein, der gegen Yannick Hanfmann aus Deutschland gewann.
Damit legte der Steirer einen Tag nach Sebastian Ofner das nächste große rot-weiß-rote Comeback hin. Ofner muss nach seinem dramatischen Fünf-Satz-Erfolg gegen Terence Atmane am Mittwoch gegen Sebastian Baez ran. Der Argentinier, 2023 Champion bei den Generali Open in Kitzbühel, musste sich gegen den brasilianischen Qualifikanten Gustavo Heide überraschend auch über fünf Sätze mühen.