Mit frischem Wind zu Olympia
Neue Teams, neues Material und neue Disziplinen im Bereich Segeln. Sportdirektor Matthias Schmid erklärt die Veränderungen vor den Olympischen Spielen in Paris.
Der Österreichische Segel-Verband entsendet gleich neun Athlet:innen zu den Spielen: Lorena Abicht (iQFoil), Valentin Bontus (Formula Kite Herren), Alina Kornelli (Formula Kite Damen), Lara Vadlau/Lukas Mähr (470er), Benjamin Bildstein/David Hussl (49er) und Lukas Haberl/Tanja Frank (Nacra 17).
„Wir haben die Quotenplätze absolut übererfüllt. Es gibt zehn olympische Medaillen im Segeln und in sechs Disziplinen sind wir vertreten. Wir sind sicher einer der größten Segel-Verbände weltweit, denn um sich für die Spiele zu qualifizieren, muss man zumindest Top 12 sein. Es zeigt, dass der Weg, den wir bis jetzt gegangen sind, nicht völlig falsch war“, erklärt Schmid.
Für den ehemaligen Olympia-Segler ist "Dabeisein nicht alles — wir segeln um Medaillen!"
(Fast) Alles neu!
Kitesurfen feiert in Frankreich seine Olympia-Premiere. Hinzu kam auch der 470er mixt. „Neu ist, dass der NACA 17 voll foilt, also auf der Kreuz und nicht nur auf der Vorwind. Neu ist, dass das IQ-Foil, foilendes Windsurfen, sowohl für Damen als auch für Herren olympisch ist. Eigentlich ist nur der 49er das gleiche Boot, wie wir es in Tokio hatten, alles andere ist neu.“
Schmid freut es, dass sich der windbetriebene Wassersport vergrößert hat. „Wir versuchen das, als Verband so gut wie möglich aufzunehmen.“ Mittelfristig plant der Verband in diesem Bereich mit besseren Strukturen, einer Vereinsebene und gezielter Jugendarbeit, kontinuierlich junge und frische Athlet:innen hervorzubringen.
Die neuen Disziplinen bringen für den Verband neue Herausforderungen, weil sie bei null starten müssen. Während andere Nationen dafür bereits ein System, Ranglisten und Wettkämpfe haben. „Aber wir stellen uns den Herausforderungen.“
BUSINESS AS USUAL
Für das Olympia-Team ändert sich mit dem Abflug nach Frankreich wenig. „Wir kommen jetzt nach Hause, da wir ja schon seit drei Jahren in Marseille stationiert sind. Wir kennen uns dort aus, für uns ändert sich wenig. Wir müssen nur in den rund drei Kilometer entfernten Olympiahafen übersiedeln, mit unserem 20-Tonnen-Container.“
In Marseille ist das Team in zwei Häusern, zwei Apartments und zwei unterschiedlichen offiziellen Hotels untergebracht. „Wir sind ein bisschen verstreut, haben aber ein Haus, in dem wir uns immer treffen. Zudem haben wir zwei Container am Olympiahafen, in denen wir für Gespräche mit den Videoanalysten zusammenkommen."
Dort wird dann auch über die möglichen Routen und Strategien gesprochen, um erfolgreich in Richtung Olympia-Medaille zu segeln.