Mit Siegen zur Olympia-Quali
Österreichs Eishockey-Nationalteam fährt mit zwei Testspielsiegen zur Olympia-Qualifikation nach Bratislava, die am Donnerstag beginnt. Nach dem 7:5 am Samstag gegen Ungarn setzte sich die Mannschaft von Teamchef Roger Bader am Sonntag gegen Italien verdient mit 4:1 (1:1 1:0 2:0) durch. Im letzten Test vor der Quali gab es zwei Dinge zu feiern: einerseits das 100. Länderspiel von Kapitän Thomas Raffl und andererseits das erste Tor im Teamdress von NHL-Hoffnung Marco Rossi.
Rossi durfte sich in seinem erst zweiten Länderspiel gleich über einen wichtigen Treffer freuen. Der 19-Jährige, der vergangenes Jahr von den Minnesota Wild der National Hockey League (NHL) an neunter Stelle im Draft gezogen wurde, erzielte in der zehnten Minute den Ausgleich zum 1:1, nachdem Alex Petan Italien fünf Minuten davor in Führung gebracht hatte. Raphael Herburger (34.) und Lukas Haudum (56.) drehteb jeweils im Powerplay die Partie schließlich um. Patrick Spannring fixierte mit einem Schuss ins leere Tor (59.) den Endstand.
"Heute war mehr Widerstand"
„Das war eine komplett andere Partie als gegen Ungarn. Mit dem ersten Drittel bin ich überhaupt nicht zufrieden, wir haben zu viel quer und diagonal gespielt und hatten zu viele Scheibenverluste. Ab dem zweiten Drittel haben wir uns richtig in die Partie reingekniet und verdient gewonnen. Heute war mehr Widerstand, das war auch wichtig, dass wir gesehen haben, dass es so wie im ersten Drittel nicht geht“, resümierte Teamchef Roger Bader im ORF-Interview.
Nach den zwei Siegen muss der Schweizer seinen Kader noch um einen Torhüter und drei Feldspieler reduzieren, ehe es in Bratislava ernst wird. Von Donnerstag bis Sonntag geht es in der Qualifikation gegen den favorisierten Gastgeber Slowakei, Belarus und Polen um ein Ticket für die Olympischen Spiele im Februar in Peking. Den Auftakt macht gleich die Partie gegen den Gastgeber und Favoriten Slowakei am Donnerstag (19 Uhr live in ORF Sport +).
Kickert statt Starkbaum
Teamchef Bader stellte gegen Italien wie angekündigt um. Mit David Kickert im Tor statt Bernhard Starkbaum und fünf neuen Feldspielern starteten die Österreicher aber unglücklich. Petan, vom ungarischen Liga-Teilnehmer Fehervar, überraschte den sonst sicheren Kickert mit einem Schuss ins kurze Eck und brachte die Italiener in der fünften Minute in Führung. Wenig später musste Raphael Wolf nach einem schweren Kniecheck eines Gegenspielers verletzt vom Eis.
Das folgende Powerplay brachte den Ausgleich durch Rossi, der mit einem satten Schuss ins kurze Kreuzeck traf (10.) und damit deutlich mehr Ruhe ins Spiel der Österreicher brachte. Fast wären die Österreicher mit einer Führung in die erste Pause gegangen, doch das vermeintliche 2:1 durch Verteidiger Kilian Zündel, am Vortag gegen Ungarn schon zweifacher Torschütze, wurde nach Videostudium weven Torraumabseits von Thomas Hundertpfund aberkannt (12.).
Jubilar Raffl "Man of the Match"
Im Mitteldrittel fiel aber schließlich aufgrund des Spielverlaufs verdiente 2:1 für die Gastgeber. Ein Schuss von Haudum wurde von Jubilar und Kapitän Thomas Raffl, der aufgrund seines 100. Länderspiels auch zum österreichischen Spieler der Partie gekürt wurde, und Herburger unhaltbar abgefälscht (34.). Im Finish nutzte Haudum ein neuerliches Überzahlspiel zum dritten rot-weiß-roten Powerplay-Treffer (56.). Den Abschluss setzte Spannring mit einem Schuss ins leere Tor. Auch das zu Testzwecken angesetzte Penaltyschießen ging mit 2:0 an Österreich.