Valentin Bontus ist um keinen Spruch verlegen und der Ruf seiner Gelassenheit eilt dem Olympia-Debütanten voraus. Der 23-Jährige ist stets positiv und in seinen Aussagen klar und fokussiert. Auch wenn bei ihm oft der Schmäh rennt, hat er es geschafft, wenn es darauf ankommt, die Ernsthaftigkeit eines Olympia-Sportlers an den Tag zu legen. „Ich weiß, wann ich den Schalter umlegen muss. Ich liebe, was ich tue, mache alles vor allem aus Spaß“, verrät der Formula-Kite-Athlet gegenüber der Kronenzeitung. 

Der 23-Jährige ist bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 der erste Österreicher, der in der neuen Disziplin an den Start gehen wird. Zur Einstimmung gab es heuer schon Bronze bei der Weltmeisterschaft. Ein Zeichen, dass Bontus auch in wichtigen Wettkämpfen mittendrin statt nur dabei ist. „Hätte mir jemand eine Bronzemedaille und einen Olympia-Start angeboten, hätte ich das sofort unterschrieben.“

Druck macht sich „Mr. Cool“ jedoch für die Bewerbe in Marseille keinen, ist er doch seiner Zeit voraus. Ursprünglich wäre die sportliche Ausrichtung eine andere gewesen. „Eigentlich war unser Ziel Olympia 2028 in Los Angeles, dann haben sich die Ergebnisse überschlagen und ich bin auf der Welle geritten.“ Bontus hat die Gunst der Stunde genutzt, auch weil bei neuen Sportarten gerade am Beginn die Dichte noch nicht extrem ist. Der Österreicher zählt zwar nicht zu den ganz großen Favoriten, ist aber auf Tuchfühlung mit der Spitze und gilt im Medaillenkampf bei Insidern als Geheimtipp. „Die Top-5 sind sehr stark, dahinter habe ich mich schon gut positioniert. Wenn einer einen Fehler macht und mir die Tür öffnet, will ich da sein“, schmunzelt der 23-Jährige, der in seiner Sportart zu den „Schwergewichten“ zählt und daher auf einen größeren Kite zurückgreift.